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Gastronomie/Tourismus: Gewerkschaft begrüßt späte Einsicht von WKÖ-Pulker

vida-Tusch: „Unsere Vorschläge für bessere Arbeitsbedingungen liegen am Tisch: Werden Wirtschaftskammer bei KV-Verhandlungen beim Wort nehmen“

Die Aussage von WKÖ-Gastro-Spartenchef Mario Pulker, dass sich die Gastronomie wegen des durch die Corona-Krise noch zusätzlich verstärkten MitarbeiterInnenmangels total umstellen und vielmehr auf die Beschäftigten eingehen wird müssen, wird von der Gewerkschaft vida als „späte Einsicht“ begrüßt. „Die Gewerkschaftsvorschläge für bessere Arbeitsbedingungen in der Gastronomie und im Tourismus liegen am Tisch. Wie sind jederzeit gesprächsbereit und werden unseren Sozialpartner bei den nächsten Kollektivvertragsverhandlungen beim Wort nehmen“, betont Berend Tusch, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Tourismus.

Um den Wechsel in andere Branchen zu stoppen, müssen die Arbeitsbedingungen für die MitarbeiterInnen jetzt rasch verbessert werden, fordert Tusch. Dies solle aber nicht auf betrieblicher, sondern müsse auf KV-Ebene geschehen. „Die Beschäftigten brauchen Rechtssicherheit mit einem KV. Der KV muss daher die Branchen-Benchmark sein“, widerspricht Tusch Pulker, der im KV nur eine Absicherung nach unten sieht. 

Vollzeitarbeit müsse auch den Tourismusbeschäftigten ein gutes Leben ermöglichen und dies müsse sich im KV widerspiegeln. Der Ausbildungs- und Bezahlmangel in der Branche müsse behoben werden. Mehr und regelmäßigere Freizeit müsse möglich sein, sonst werde es auch keine neuen MitarbeiterInnen für die Branche geben. „Es gibt im Land Tausende Menschen, die gerne im Tourismus arbeiten wollen: In der Privatwirtschaft gilt aber das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Leidet die Tourismusbranche unter einem Nachfrageproblem, muss sie endlich bereit sein, das Angebot zu erhöhen“, bekräftigt Tusch.

Einmal mehr nimmt Tusch auch die Bunderegierung in die Pflicht und fordert von ihr einen Fixkostenzuschuss für die Beschäftigten im Tourismus ein. „Den Beschäftigten müssen damit die durch die Corona-Krise entstandenen Sorgen und Existenzängste genommen werden. Sonst wird ihre Abwanderung in andere und sicherere Branchen nicht gestoppt werden können“, schließt der vida-Gewerkschafter.