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Gewerkschaften: Wo bleibt der Kindergarten-Plan, Herr Minister?

Kaum Schutzmaßnahmen für Beschäftigte in den ersten Bildungseinrichtungen
Mit den Schulen öffnen kommende Woche auch jene Kindergärten, die in Sommerpause waren. Die Horte sperren ebenfalls wieder auf. Doch während für die Schulen ein 4-Punkte-Plan präsentiert wurde, gibt es für die ersten Bildungseinrichtungen kein bundeseinheitliches Schutzkonzept gegen Corona. Judith Hintermeier, selbst Pädagogin und Bundesfrauenreferentin in der younion _ Die Daseinsgewerkschaft: „Die Beschäftigten werden von der Bundesregierung wieder komplett im Stich gelassen – wie seit Beginn der Pandemie. Minister Heinz Faßmann redet sich auf die Länderkompetenz raus und denkt über Kindergärten und Horte nicht einmal nach.“
 
Klare Regeln für alle Beschäftigten
 
Auch ÖGB-Vizepräsidentin und -Frauenvorsitzende Korinna Schumann ist über die Tatenlosigkeit der Bundesregierung entsetzt: „Was ist so schwer daran, zumindest eine durchdachte Empfehlung abzugeben? Hier wird mit Menschenleben gespielt, denn in den Kindergärten und Horten gibt es keine Plexiglasscheiben. Es braucht klare Schutzmaßnahmen für alle Beschäftigten, egal in welchem Bundesland sie arbeiten.“
 
Für Karin Samer von der Gewerkschaft GPA und Betriebsratsvorsitzende der Wiener Kinderfreunde ist das Schweigen des Ministers nicht hinnehmbar: „Er hat auch unsere fünf Fragen nicht beantwortet, die wir ihm bereits am 21. Juli gestellt haben. Minister Faßmann duckt sich einfach.“
 
Gewerkschaften bewusst ausgeschlossen
 
Auch für die Gewerkschaft vida kann es so nicht mehr weitergehen. Sylvia Gassner, Vorsitzende des Fachbereichs Soziale Dienste: „Minister Faßmann hat einen eigenen Beirat für Elementarpädagogik gegründet. Was der bisher gemacht hat, ist völlig unklar. Es wurden auch ganz bewusst die Gewerkschaften davon ausgeschlossen.“
 
Christa Hörmann, stellvertretende Vorsitzende in der younion_ Die Daseinsgewerkschaft: „Wir haben es mit reden versucht, wir haben still vor dem Ministerium protestiert, wir haben Minister Faßmann sogar ein Lied gesungen – alles vergeblich. Ich kann aber garantieren: Bei unserer nächsten Aktion wird uns Minister Faßmann nicht überhören.“