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Wieder kein Vorstoß für Trinkgeldhunderter für körpernahe Dienstleister

vida-Daimler: „Arbeitgebervertreter können Trinkgeldhunderter nicht ernst meinen“

Nach wie vor lässt das Zugeständnis zum Trinkgeldhunderter für die Zeit des Lockdowns für Beschäftigte von Friseur-, Masseur- sowie Kosmetik- und Fußpflegestudios auf sich warten. Nach einer Presseaussendung seitens der Gewerkschaft vida am Montag meldeten sich kurz darauf die Arbeitgebervertreter der WKÖ zu Wort und wiesen es als Vorwurf zurück, dass sie das Geld aus Umsatzersatz einstecken, und forderten die Gewerkschaft gleichzeitig auf, sich konstruktiv einzubringen, anstatt zu kritisieren. Davon zeigt sich wiederum Anna Daimler, Generalsekretärin der Gewerkschaft vida, stark irritiert: „Wir würden uns gerne einbringen, wenn es einen Vorstoß der Arbeitgeber hinsichtlich des Trinkgeldersatzes gäbe. Wir müssen aber annehmen, dass der Hunderter nicht ernst gemeint ist, da bei der Verwaltungsratsitzung des AMS am Mittwoch erneut kein Anlauf in diese Richtung unternommen wurde. Wir haben aber immer gesagt, dass wir die Arbeitgeber bei einem Vorstoß unterstützen.“

Daimler erkenne dementsprechend weiterhin keinen Willen der Unternehmen hinsichtlich der Auszahlung der 100 Euro, die sich „Kolleginnen und Kollegen mehr als verdient haben“. Die Arbeitgeber-Vertreter mögen sich daher ein Beispiel an anderen Branchen wie der Gastronomie nehmen, wo der Trinkgeldhunderter für das Monat November bereits ausgezahlt wurde. „Und für Dezember steht den Beschäftigten dieser Hunderter natürlich auch zu“, so Daimler, die betont, dass es jedenfalls kein Argument sein könne, dass die Unternehmer auf den Kosten für den Trinkgeldersatz sitzen bleiben: „Aus  Regierungskreisen ist zu hören, dass die Kosten übernommen werden. Offenbar haben die Arbeitgeber da etwas falsch aufgenommen.“

Daimler unterstreicht, dass es den Trinkgeldhunderter für Beschäftigte in der Gastronomie gibt, obwohl die Branche am härtesten von Lockdown und Corona-Maßnahmen betroffen ist. „Tausende Menschen haben ihren Job verloren oder sind in Kurzarbeit“, sagt die vida-Generalsekretärin, die hier auch die Personalausstattung des AMS kritisiert. „Die gegebenen Ressourcen lassen keine zielgerichtete Betreuung von Arbeitssuchenden zu.“ Die Erhebung und Beratung von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten könne nicht in ein paar Minuten erfolgen. „Es braucht also dringend eine Aufstockung des AMS-Personals“, schließt Daimler.