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Umgehende Wiederaufnahme von KV-Verhandlungen für Privatkrankenanstalten

vida-Mjka: „Wir erwarten uns rasches und ernsthaftes Angebot vom Verband der Privatkrankenanstalten“

Die seit Jänner laufenden Kollektivvertragshandlungen für die Beschäftigten von Privatkrankenanstalten wurden auf Wunsch der Arbeitgeber wegen der Corona-Krise unterbrochen, in den Betrieben herrscht aber alles andere als Stillstand. „Das Corona-Virus hat einen Stau bei anstehenden Operationen in Österreich verursacht. Um diesen Stau abzuarbeiten, wird jetzt zum Beispiel in Wien auch auf Privatkrankenanstalten zurückgegriffen, die dadurch zusätzlich Geld einnehmen. Auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wegen Corona jetzt sogar noch mit einem erhöhten Arbeitsaufwand in Form von verschärften Sicherheitsvorgaben konfrontiert sind, wird aber vergessen, denn ein neuer KV-Abschluss lässt auf sich warten. Das ist unglaublich“, sagt Gerald Mjka, Vorsitzender des Fachbereichs Gesundheit der Gewerkschaft vida. „Für die Unterbrechung der KV-Verhandlungen durch die Corona-Krise haben wir Verständnis aufgebracht, aber jetzt muss es so schnell wie möglich an den Verhandlungstisch zurück“, betont auch Harald Steer, Verhandlungsleiter für die Gewerkschaft vida.

Zuletzt vertrösteten die Betriebe die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einer Fortsetzung der Verhandlungen im September. „Aus unserer Sicht ist ein KV-Abschluss im September die letzte Möglichkeit, eine leistungsgerechte Entlohnung zu bekommen“, so Steer, der auf die Kurzarbeit verweist, die Beschäftigte in Kauf nehmen und damit mit weniger Geld auskommen müssen: „Die Lebenserhaltungskosten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind wegen Corona ja nicht nach unten gegangen.“                        

Verwundert ist Gewerkschafter Steer außerdem über das „Herumwurschteln der Betriebe, die einerseits Lohnerhöhungen innerbetrieblich andenken und andererseits Boni auszahlen wollen, aber keine gemeinsame Lösung im Branchen-KV wollen“. Darüber hinaus hätten andere Branchen ihre Kollektivverträge bereits abgeschlossen. „Es braucht also umgehend eine Wiederaufnahme der Verhandlungen und das Bekenntnis zu einer gemeinsamen Lösung in Sachen Gehaltserhöhung“, schließt Steer.