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Gewerkschaft vida fordert Schutz und Maßnahmen im Pflegebereich zu Aktionstag

vida-Umfrage unter Beschäftigten bringt klare Handlungsaufforderungen an Regierung und Verantwortungsträger.

Österreich zählt mehr als 140.000 beschäftigte Personen im Pflegebereich. Davon sind mehr als 70.000 in Krankenhäusern tätig und mindestens genau so viele in der Langzeitpflege. Am heutigen internationalen Tag der Pflege sollen genau jene Beschäftigten im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen. „Gerade die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig die Kolleginnen und Kollegen in der Pflege sind. Dementsprechend muss es bestmögliche Arbeitsbedingungen geben und natürlich besten Schutz vor Corona und auch jeder anderen Virus-Erkrankung“, sagen Sylvia Gassner und Gerald Mjka, Vorsitzende der Fachbereiche Soziale Dienste und Gesundheit der Gewerkschaft vida, die den Aktionstag in Anbetracht von weltweit 90.000 Pflegekräften, die mit Corona infiziert wurden, überzeugt unterstützen.

Eine zentrale Forderung in Sachen Schutz sind flächendeckende Corona-Testungen. „Bei den Tests geht es um den Schutz für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber klarerweise genauso um die zu Pflegenden“, sagt vida-Gewerkschafter Mjka, der auf weitere Forderungen verweist. So brauche es eine einheitliche verpflichtende, evidenzbasierte und österreichweite Personalberechnungsmethode, damit auch Qualität und nicht nur betriebswirtschaftliche Überlegungen in der Personalplanung berücksichtigt werden, genauso wie mehr Personal, das nur mithilfe eine Ausbildungsoffensive zu bekommen ist. „Das hilft uns auch langfristig, um die Personalknappheit zu lindern“, so Gewerkschafterin Gassner, die ergänzt, dass es vor allem berufsbegleitende Weiterbildungsmöglichen braucht. Aus Erhebungen des Sozialministeriums zeigt sich, dass rund ein Drittel der derzeit in der Pflege beschäftigten Personen über 50 Jahre alt sind und in zehn Jahren wahrscheinlich bereits in Pension gehen. Bis 2030 werden also 75.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt.

Die Studie zeige außerdem, dass der Pflegebereich weiblich ist. 85 Prozent der Beschäftigten sind Frauen. „Und wenn eine Frau schwanger ist, muss sie bestmöglich geschützt werden“, sagt Mjka und betont, dass am frühzeitigen Mutterschutz im Pandemie-Fall kein Weg vorbeiführt. „Es geht ja um zwei Leben, um das der Mutter und um das des ungeborenen Kindes. Das Risiko ist viel zu hoch. Und egal ob Corona nun auf das Kind übertragbar ist oder nicht, jede schwangere Frau, die krank wird, ist eine zu viel.“

Auch eine von der Gewerkschaft vida unter Beschäftigten der Branche durchgeführte Umfrage zeigt den Handlungsbedarf bei schwangeren Frauen in Beschäftigung. 80 Prozent der Teilnehmenden sprechen sich für bestmöglichen Schutz Schwangerer aus. Weitere Ergebnisse aus der Umfrage: 81 Prozent der Teilnehmenden halten flächendeckende Testungen am Arbeitsplatz für unumgänglich. Wenn es um Schutzausrüstung geht, fühlen sich 46 Prozent gut geschützt. „Wenn das keine Handlungsanweisungen an Regierung und Verantwortungsträger in Betrieben sind, dann weiß ich nicht“, schließt Gassner.