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Wichtiges Etappenziel bei Kollektivvertrags-Verhandlungen für die Wiener Ordensspitäler erreicht

Einkommenssteigerung für Pflegepersonal, Medizinisch-Technische Dienste und Hebammen zwischen sieben und 13 Prozent - Sechste Urlaubswoche schon ab dem 48.Lebensjahr
Bei den Kollektivvertrags-Verhandlungen für die sieben gemeinnützigen Wiener Ordensspitäler konnte am vergangen Freitag ein wichtiges Etappenziel erreicht werden, das den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern spürbare Einkommensverbesserungen bringt. Die Verhandlungen werden nach der COVID-Krise fortgesetzt. Die Gehaltstabellen werden durchschnittlich um 2,5 Prozent erhöht, was deutlich über der Inflationsrate (2019: 1,5%) liegt. Für Gesundheitsberufe wurden darüber hinaus deutliche, außerordentliche Erhöhungen vereinbart. Eine sechste Urlaubswoche gibt es in Zukunft bereits ab dem 48. Lebensjahr, statt wie bisher im Kollektivvertrag festgelegt, ab dem 50. Lebensjahr
 
Der neue Kollektivvertrag tritt rückwirkend mit 1. März 2020 in Kraft, die Umsetzung erfolgt bis 30. Juni 2020. Nach Bewältigung der COVID-Krise werden jene Punkte geregelt, die aufgrund der aktuellen Herausforderungen nicht mehr finalisiert werden konnten. Das wurde so entschieden, um für die Beschäftigten der Wiener Ordensspitälern gerade in den schwierigen Zeiten während der Corona-Pandemie die wichtigsten Rahmenbedingungen möglichst schnell deutlich zu verbessern.
 
„Den Arbeitgebern ist es ein wichtiges Anliegen, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gute Arbeitsbedingungen zu bieten. Sie sind es, die gewährleisten, dass die Wiener Ordensspitäler einen unverzichtbaren Beitrag zur öffentlichen Gesundheitsversorgung leisten. Daher freue ich mich über diesen guten Abschluss“, sagt Prim. Dr. Manfred Greher, Sprecher der Wiener Ordensspitäler (Ärztlicher Direktor des Herz-Jesu Krankenhauses).
 
Mit dem neuen Kollektivvertrag ist es gelungen, nach der Besoldungsreform der Stadt Wien das Einkommensniveau in den Wiener Ordensspitälern wieder an jenes des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) heranzuführen. Prim. Greher: „Damit wurde die Einkommensgerechtigkeit und Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt wiederhergestellt.“
 
„Wir haben uns auf eine gute Lösung geeinigt. Angesichts der Corona-Krise fanden die Verhandlungen unter schwierigsten Bedingungen statt. Es ist uns gelungen, die Einkommen deutlich und spürbar zu verbessern“, sagt Gerald Mjka, Vorsitzender des Fachbereichs Gesundheit in der Gewerkschaft vida. „Durch die außerordentlichen Erhöhungen sind die Ordensspitäler wieder ein sehr attraktiver Arbeitgeber im Gesundheitsbereich.“

„Wir sind sehr erfreut, dass wir bei den Gehältern für Fachärzte und Allgemeinmediziner Erhöhungen zwischen vier und neun Prozent, abhängig von Stufen und Gegenrechnungen, vereinbaren konnten. Damit konnten wir die Gehälter an das Niveau des KAV heranführen“, verkündet Dr. Wolfgang Weismüller, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien. Bei Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung wurde eine Erhöhung von 3,3 Prozent erreicht, hier war der Unterschied zum KAV allerdings nicht so groß.
 
Die Verhandlungspartner danken der Stadt Wien für die Übernahme eines Teiles der zusätzlichen Kosten für die Einkommensanpassungen.