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Nachtgutstunden: Neue Chance für mehr Gerechtigkeit im Pflegebereich

Gewerkschaften vida und GPA-djp fordern österreichweite Gleichstellung für Pflegekräfte bei Nachtgutstunden

„Kommenden Donnerstag, 12. März, gibt es eine neue Chance, die Abschaffung einer der größten Ungerechtigkeiten im Pflegebereich weiter voranzutreiben. Die Mitglieder des Ausschusses für Petitionen und Bürgerinitiativen im Parlament entscheiden, ob sie unsere Offensive zur Gleichstellung für Pflegekräfte bei Nachtgutstunden unterstützen. Ich rufe sie auf, unserem Anliegen grünes Licht zu geben“, sagt Sylvia Gassner, Vorsitzende des Fachbereichs Soziale Dienste in der Gewerkschaft vida.

Ungerechtigkeit endlich abstellen

Die Gewerkschaften vida und GPA-djp haben die Bürgerinitiative zu den Nachtgutstunden Anfang Juni 2019 im Parlament eingereicht, aufgrund des Regierungswechsel wird sie erst jetzt behandelt. Hintergrund der Bürgerinitiative ist die Tatsache, dass Pflegekräfte in manchen Einrichtungen ihre wertvolle Arbeit in der Nacht nicht so fair bewertet bekommen wie ihre KollegInnen im Rest von Österreich. Derzeit ist es so, dass nicht alle Beschäftigte für ihre Tätigkeiten in der Nacht Nachtgutstunden, also zwei zusätzliche Gutstunden, die nur in Zeit und nicht in Geld abgegolten werden können, bekommen. „Und zwar deshalb, weil sie formell auf keiner ‚Pflegestation‘ arbeiten, wie es das längst veraltete Gesetz derzeit noch verlangt. Das nutzen manche Arbeitgeber aus und weigern sich, diese Gutstunden zu gewähren“, so Thomas Lamprecht-Lasinger, Vertreter der GPA-djp.

„Der Begriff ‚Pflegestation‘ stammt aus der Steinzeit. Er muss endlich weg aus dem Gesetzestext. In der modernen Pflege gibt es die Bezeichnung ‚Pflegestation‘ nicht, da es schlicht und einfach derartige Stationen mit Zimmern, die über sechs oder mehr Betten verfügen, nicht mehr gibt“, ergänzt Gassner.

Taten statt Worte notwendig

Beide GewerkschafterInnen betonen, dass „die Situation der Beschäftigten in der Pflege endlich weiter verbessert werden muss. Neben einer notwendigen Arbeitszeitverkürzung sowie unserer parlamentarischen Bürgerinitiative sind auch mehr finanzielle Mittel, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege und mehr Wertschätzung für die Arbeit des Pflegepersonals nötig. Das sind wesentliche Voraussetzungen, um mit motiviertem Betreuungspersonal eine gute Pflege für alle zu ermöglichen“.

Die Initiative kann weiter auf der Parlamentshomepage von einer breiten Öffentlichkeit unterstützt werden: https://bit.ly/2vIqH66