vida

Hebenstreit: Wienerberger-Chef bestätigt Gewerkschaftskritik an Regierungskurs

Gewerkschaft vida: „Rot-Weiß-Rot Card“-Ausweitung dreht nur Lohnspirale weiter nach unten und schafft keine neuen Lehr- und Ausbildungsplätze.

„Wie auch den Worten von Wienerberger-Chef Heimo Scheuch im „Der Standard“-Interview zu entnehmen ist, wird der Wirtschaft immer mehr bewusst, dass die türkis-blaue Regierung hinter vorgeschobenem Jubelpopulismus eine arbeitnehmer- und auch wirtschaftsfeindliche Politik betreibt“, stellt Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida fest.

„Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die Regierungspolitik Österreich in eine wirtschaftliche Sackgasse und in die Isolation führt. Eine Beschneidung der ArbeitnehmerInnerechte per Gesetz führt zu keinem Mehr an Fachkräften und auch nicht zu mehr Wettbewerbsfähigkeit“, so Hebenstreit weiter. „Die Regierung ist daher aufgefordert, mehr Mittel in aktive Arbeitsmarktpolitik, in Aus- und Weiterbildung, Lehrstellenförderprogramme sowie in sinnvolle Integrationsmaßnahmen zu investieren“, bekräftigt der vida-Vorsitzende.  

„Wir haben in Österreich schon längst nicht mehr ausreichend Lehrstellen. Industriellenvereinigung und Wirtschaftskammer drücken sich nach dem Erhalt ihrer türkis-blauen Geschenke vor ihrer Verantwortung gegenüber den ArbeitnehmerInnen und der Jugend“, sagt Hebenstreit.  

Laut AMS standen im Juli 2018 österreichweit schon 8.183 Lehrstellensuchenden nur 5.105 offenen Lehrstellen gegenüber. Der Überhang der Suchenden hat sich nun mit 3.078 Personen schon mehr als verdoppelt. „Bei Regierung, Industriellenvereinigung und Wirtschaftskammer müssten schon längst die Alarmglocken läuten. Es müssen konkrete Programme her und keine Alibimaßnahmen, wie über die ‚Rot-Weiß-Rot Card‘ die sowieso nicht ausreichenden österreichischen Lehrstellen jetzt für die ganze Welt zu öffnen. Dadurch wird sich nur die Lohnspirale weiter nach unten entwickeln, aber kein einziger neuer Lehr- oder Ausbildungsplatz geschaffen“, warnt Hebenstreit.