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Mehr Personal anstatt abstrakter Projekte

Spitalspflege: Gewerkschaft vida kritisiert ambitionslose Pläne der Landesregierung

Die oberösterreichische Landesregierung will bis zum Jahr 2025 25 Primärversorgungszentren entstehen lassen. Diese sollen als Puffer für die Spitäler dienen, die stark unterbesetzt sind.

Die Gewerkschaften vida und younion sehen in den Plänen nicht die Lösung des Personalmangels, sondern nur abstrakte Vorhaben, die die Kolleginnen und Kollegen nicht entlasten. „Digitalisierung und Entbürokratisierung sind zwar gut, werden die Probleme aber nicht lösen können. Die Pläne sind ambitionslos und zielen nur darauf ab, die Versorgung der Menschen möglichst billig zu gestalten. Hier werden völlig falsche Prioritäten gesetzt“, kritisieren Helmut Woisetschläger, Landesvorsitzender der Gewerkschaft vida, und Christian Jedinger, Landesvorsitzender der Gewerkschaft younion, den von Gesundheits-Landesrätin und LH-Stellvertreterin Christine Haberlander ins Spiel gebrachten Lösungsvorschlag für den Personalmangel in den oberösterreichischen Spitälern.

"Dass der Zeitplan mit 25 Zentren bis 2025 halten wird, ist auch stark in Frage zu stellen. Wie kann man so an der Realität vorbei Politik machen!"

Helmut Woisetschläger, Landesvorsitzender vida Oberösterreich

Die beiden Gewerkschafter verstehen nicht, wie man so an der Realität vorbei Politik machen könne. „Wir fragen uns, wie damit der Personalmangel etwa bei Hebammen oder in der Unfallmedizin gelöst werden soll? Den Kreisssaal wird man nur schwer ins Primärversorgungszentrum auslagern können“, so Woisetschläger. Darüber hinaus sei das Konzept in Oberösterreich bisher überhaupt noch nicht ausgerollt. Bis Ende 2021 sollten in Oberösterreich bereits 13 dieser Zentren entstehen, umgesetzt wurden bisher allerdings erst sechs. „Dass der Zeitplan mit 25 Zentren bis 2025 halten wird, ist daher auch stark in Frage zu stellen“, sagt vida-Gewerkschafter Woisetschläger.

Kein Dialog

Der Dialog mit den Beschäftigten wurde seitens des Landes Oberösterreich offenbar auch überhaupt nicht gesucht. „Digitalisierung ist vielleicht das Sahnehäubchen, die Hauptmahlzeit ist aber ausreichendes Personal. Eine ernstzunehmende Entlastung ist so nicht möglich“, stellt der Zentralbetriebsratsvorsitzende des Kepler-Universitäts-Klinikums, Branko Novakovic, klar. „Es geht um Menschenwürde von der Geburt eines Kindes bis zum Palliativbereich. Mehr Zeit für die Menschen kann man nur mit mehr Personal erreichen und nicht mit iPad und Computer“, so der Belegschaftsvertreter weiter.

Wasser bis zum Hals

Das Wasser stehe bis zum Hals und es brauche Sofortmaßnahmen anstatt abstrakter Zukunftsprojekte. Die KollegInnen würden mehr entlastet werden, wenn es etwa zusätzliche Reinigungskräfte oder Beschäftigte für den hauswirtschaftlichen Bereich geben würde, als mit einem digitalen Befund, unterstreicht Helmut Freudenthaler, Angestellten-Betriebsratsvorsitzender am Linzer MedCampus, die Kritik seines Kollegen und seitens der Gewerkschaften vida und younion. Die Pläne des Landes würden am Ziel vorbeischießen, eine bessere Spitalspflege im Sinne der Beschäftigten und der PatientInnen sicherzustellen.

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