Vamed-Verkauf: Erste KV-Verschlechterungen angekündigt
„Der Vamed-Vorstand hatte zuvor stets beteuert, dass es durch die Übernahme keine unmittelbaren Verschlechterungen geben werde. Doch jetzt ist die Katze aus dem Sack. Wenn sich die Arbeitsverhältnisse schon vor dem Verkauf verschlechtern sollen, haben Vamed und PAI ihre Glaubwürdigkeit bereits verspielt."
Verschlechterungen erst der Anfang
Der Vize-Vorsitzende von PAI Partners machte in dem Onlinemeeting klar, dass sein Unternehmen die österreichischen Gesundheitseinrichtungen nur für sieben Jahre halten werde und dass man bereits jetzt an die Zeit nach PAI denken müsse. Für Gerald Mjka, den Vorsitzenden des Fachbereichs Gesundheit der Gewerkschaft vida ist daher klar: „Die angekündigten Verschlechterungen sind mit Sicherheit erst der Anfang. Von einem nachhaltigen Investment kann hier keine Rede sein.
Mehr Arbeit, weniger Geld
Betroffen von der geänderten KV-Einstufung wären etwa 80 Beschäftigte. Konkret könnte die Änderung für sie bedeuten, dass sich ihre Arbeitszeit von 38 auf 40 Stunden pro Woche erhöht – noch dazu bei einem um 10 Prozent niedrigeren Gehalt. Von zukünftigen Lohnerhöhungen werden die Beschäftigten durch die neuen Spielregeln auch nicht profitieren. Das bedeutet, sie zahlen sich die Teuerung der nächsten Jahre selbst.
Mangel an Glaubwürdigkeit
Gerald Mjka zeigt sich über die Meldungen der besorgten Vamed-Mitarbeiter:innen alarmiert. „Der Vamed-Vorstand hatte zuvor stets beteuert, dass es durch die Übernahme keine unmittelbaren Verschlechterungen geben werde. Doch jetzt ist die Katze aus dem Sack. Wenn sich die Arbeitsverhältnisse schon vor dem Verkauf verschlechtern sollen, haben Vamed und PAI ihre Glaubwürdigkeit bereits verspielt“, so die Einschätzung des vida-Gewerkschafters. Seiner Ansicht nach sei zu befürchten, dass dies nur der Beginn einer Reihe von Maßnahmen ist, die das Leben der Arbeitnehmer:innen erschweren werden.
Arbeitsplätze und Versorgung sichern
Die Gewerkschaft vida erneuert daher ihre Forderung nach einer schriftlichen Nicht-Verschlechterungsgarantie und einer Sicherung der Standorte. „Uns geht es, im Gegenteil zu rein gewinnorientierten Investoren, darum, Arbeitsplätze zu sichern und Arbeitsbedingungen zu verbessern, anstatt zu verschlechtern. Im Sinne der Beschäftigten und nicht zuletzt zur Sicherung einer umfassenden, qualitätsvollen Gesundheitsversorgung der Patient:innen“, so Mjka.
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