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Kosmetik, Fußpflege, Massage: Gegen Hinauszögern der KV-Verhandlungen

Kollektivvertragsverhandlungen ehestmöglich weiterführen!

Die zweite Verhandlungsrunde des Kollektivvertrags Kosmetik, Fußpflege und Massage ging am Freitag ergebnislos zu Ende. Die Wirtschaftskammer zeigte sich bei diesem Termin kompromisslos, was einen Ausgleich der Teuerung betrifft.

„Die Arbeitgeber wollen den Beschäftigten nicht einmal die rollierende Inflation von 6,3 Prozent abgelten“, so vida-Fachbereichsvorsitzende Christine Heitzinger. Ungeheuerlich sei zudem die Drohung, die mit dem Abbruch der zweiten Verhandlungsrunde einherging, wie Heitzinger berichtet:

„Wenn wir das Angebot nicht annehmen, drohen die Arbeitgeber, die Verhandlungen erst im September weiterzuführen.“

vida-Fachbereichsvorsitzende Christine Heitzinger

Dies würde laut der Gewerkschafterin die Beschäftigten nicht nur über den Sommer im Ungewissen lassen, sondern sie auch um mindestens zwei Monate ihres Teuerungsausgleichs bringen, der ihnen ab 1. Juli zustehen würde.

Vereinbarter Mindestlohn in weiter Ferne

Kosmetik, Fußpflege und Massage sind absolute Niedriglohnbranchen. Vergangenes Jahr trafen die Sozialpartner daher eine schriftliche Vereinbarung, dass es bis zum Jahr 2025 einen Mindestlohn von 2000 Euro geben solle. Mit dem bislang letzten Angebot der Arbeitgeber würde dieses Ziel erst 2027 erreicht: Sie boten in den ersten drei Jahren jeweils 3,5 Prozent und im vierten Jahr 3,5 Prozent plus einen Zuschlag zwischen 35 und 60 Euro.

„Selbst mit einer Ausbildung in zwei Lehrberufen und Vollzeit verdient man aktuell netto unter der Armutsschwelle“, erinnert vida-Gewerkschafterin Heitzinger an die Lebenssituation der Beschäftigten.

„Kosmetiker:innen, Fußpfleger:innen und Masseur:innen tragen mit Ihrer Arbeit einen wesentlichen Teil zu Gesundheit in unserer Gesellschaft bei. Dafür sollten sie einen gerechten Lohn erhalten – und nicht den Sommer über jeden Euro umdrehen müssen“, so Heitzinger.

Armut trotz Vollzeitjob nicht akzeptabel

„Wir können als Gewerkschaft nicht akzeptieren, dass es Geschäftsmodelle gibt, in denen den Arbeitnehmer:innen ein Leben unter der Armutsschwelle zugemutet wird“, kritisiert die Gewerkschafterin das Vorgehen der Arbeitgeber, denn: „Vollzeitjobs, die kein Vollzeitleben ermöglichen, haben aus unserer Sicht keine Berechtigung“. Die Arbeitgeber sollten also ehestmöglich an den Verhandlungstisch zurückkehren und den knapp 5200 betroffenen Arbeiter:innen Löhne gewähren, von denen man leben kann.


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