KV Privatkrankenanstalten
Gestern, 18. Jänner 2023, hielten die BetriebsrätInnen der Privatkrankenanstalten Österreichs eine Konferenz in Wien ab, um über weitere gewerkschaftliche Maßnahmen im Rahmen der Kollektivvertragsverhandlungen zu beraten und abzustimmen. Dabei wurden die Gewerkschaftsforderungen nach einem Einkommensplus in Höhe von 500 Euro sowie höheren Einstiegslöhnen bestätigt sowie ein Beschluss zur Beantragung einer Streikfreigabe beim ÖGB gefasst.
„Nach mehrstündiger Diskussion und Abwägen der noch zur Verfügung stehenden Optionen haben über 90 Prozent der anwesenden Kolleginnen und Kollegen für den Antrag gestimmt. Damit ist jetzt klar, wohin die Richtung geht."
Harald Steer, vida-Chefverhandler
Über 90 Prozent Zustimmung
„Nach mehrstündiger Diskussion und Abwägen der noch zur Verfügung stehenden Optionen stimmten über 90 Prozent der anwesenden Kolleginnen und Kollegen für den Antrag. Damit ist jetzt klar, wohin die Richtung geht“, sagt vida-Verhandlungsleiter Harald Steer und verweist darauf, dass auch Befragungen unter Beschäftigten in der Mehrheit der Häuser schon lange vor Weihnachten gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen ergeben haben. „Über 90 Prozent haben sich für diese Maßnahmen ausgesprochen, was ein klarer Auftrag der KollegInnen an uns ist“, so Steer.
vida-Gewerkschafter Steer betont, dass der beschlossene Streikantrag ein für die KollegInnen notwendiger Schritt war, nachdem die KV-Verhandlungen zuletzt ins Stocken gerieten. „Wir haben vor Weihnachten das letzte Mal ein Angebot von den Arbeitgebern erhalten. Das Angebot liegt bei 175 Euro Mindesteinkommensplus monatlich, was natürlich weit weg von unseren Vorstellungen ist“, so Steer und verweist auf die steigenden Rechnungen für Kredite, Mieten, Energie und Lebensmittel.
Arbeitgeber jetzt am Zug!
Die Arbeitgeber seien nicht dazu bereit gewesen, den ArbeitnehmerInnen ein besseres Angebot auf den Tisch zu legen. „Damit waren wir gezwungen, über weitere Schritte abzustimmen, was nun passiert ist“, so Steer: „Beim Einstiegslohn haben die Arbeitgeber bereits die Minimalforderung von 2000Euro brutto angenommen, aber auch für alle weiteren KollegInnen muss angesichts weiter rasant steigender Verbraucherpreise das Gehalt deutlich angehoben werden, damit diese weiterhin ein Einkommen zum Auskommen haben.“
Bisher wurde von Seiten der Arbeitgeber nicht einmal ein weiterer Verhandlungstermin an die vida übermittelt. „Die Arbeitgebervertreter haben den Ernst der Lage offenbar noch nicht erkannt, von der Lebensrealität der MitarbeiterInnen in Zeiten der Teuerung gar nicht zu reden“, schließt Steer.
Vom Kollektivvertrag Privatkrankenstalten sind österreichweit 10.000 Beschäftigte betroffen.
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