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Gewerkschaftskritik an Mangelberufsliste

Arbeitsbedingungen verbessern, anstatt billige Arbeitskräfte aus dem Ausland zu holen.

Die Mangelberufsliste für 2023 ist die bisher umfangreichste und umfasst 100 bundesweite sowie 58 regionale Berufe. Bis Ende Oktober seien heuer 1.890 Rot-Weiß-Rot-Karten für Arbeitskräfte aus Drittstaaten ausgestellt worden und somit mehr als doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum 2021, gab Arbeitsminister Kocher bekannt. vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit sieht darin eine „Bankrotterklärung der österreichischen Fachkräfteausbildung und Kochers Arbeitsmarktpolitik“.

„Die Anzahl der Berufe auf der Mangelberufsliste steigt und steigt immer weiter. Wo bleiben die Gegenmaßnahmen der Bundesregierung, der Länder und der Unternehmen?“

Roman Hebenstreit, vida-Vorsitzender

Die von der Bundesregierung gesetzten Maßnahmen etwa im Pflegebereich seien bisher nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, obwohl die Probleme in dieser Branche wie anhaltend hohe Arbeitsbelastung und Personalmangel hinlänglich bekannt seien, kritisiert vida-Vorsitzender Hebenstreit.

Falsche Anreize der Bundesregierung

Mit der Rot-Weiß-Rot-Karte und der erweiterten Mangelberufsliste würden vollkommen falsche Anreize gesetzt, so vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit.

„Branchen, die sich nicht um Personalvorsorge kümmern, werden belohnt. Sie dürfen mit den Maßnahmen der Bundesregierung noch einfacher außerhalb der Europäischen Union nach Arbeitskräften suchen.“

vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit

Diese Arbeitskräfte würden immer noch nicht ausreichend vor Ausbeutung geschützt, da die Mechanismen gegen Lohn- und Sozialdumping nicht greifen. „Damit kommen Arbeitsbedingungen und Einkommen in Österreich immer weiter unter Druck, ohne dass die grundsätzlichen Probleme gelöst werden", kritisiert  Hebenstreit.

Bankrotterklärung der Fachkräfteausbildung

Die Vorsorge bezüglich ausreichender Fachkräfte am Arbeitsmarkt gehe in Österreich in eine vollkommen falsche Richtung. Kocher habe noch immer nicht erkannt, dass die Arbeitsbedingungen zu verbessern sind, anstatt Arbeitskräfte aus dem Ausland zu holen, die für wenig Geld bereit sind, alles zu tun. „Seit Jahren stagnierende Löhne und konstant hohe Arbeitslosenraten in Österreich werden von der jahrelang in Regierungsverantwortung verharrenden ÖVP einfach zur Kenntnis genommen und fälschlicherweise als Erfolge bejubelt“, so vida-Vorsitzender Hebenstreit.

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