vida
Samariterbund-Team in Wien stark im Einsatz
Kerstin Schmidt-Nedwed, Rettungssanitäterin, Johanniter Wien
Michael „Jimmy“ Hoffmann, stv. Leiter Einsatzzentrale, Johanniter Wien
Alexander Strauß, Betriebsrat, Johanniter Wien
Denise Seiter, Rettungssanitäterin, Samariterbund Wien
Jasmin Spahic, Rettungssanitäter, Samariterbund Wien
Andreas Horak, Betriebsrat, Samariterbund Wien
Sebastiano Cautiero, Notfallsanitäter, Rotes Kreuz Wien
Telat Cetinkaya, Rettungssanitäter, Rotes Kreuz Wien
Christian Hellmich, Betriebsrat, Rotes Kreuz Wien
Rotes Kreuz-Team in Wien stark im Einsatz
Samariterbund-Team in Wien stark im Einsatz
Kerstin Schmidt-Nedwed, Rettungssanitäterin, Johanniter Wien
Michael „Jimmy“ Hoffmann, stv. Leiter Einsatzzentrale, Johanniter Wien
Alexander Strauß, Betriebsrat, Johanniter Wien
Denise Seiter, Rettungssanitäterin, Samariterbund Wien
Jasmin Spahic, Rettungssanitäter, Samariterbund Wien
Andreas Horak, Betriebsrat, Samariterbund Wien
Sebastiano Cautiero, Notfallsanitäter, Rotes Kreuz Wien
Telat Cetinkaya, Rettungssanitäter, Rotes Kreuz Wien
Christian Hellmich, Betriebsrat, Rotes Kreuz Wien
Rotes Kreuz-Team in Wien stark im Einsatz

Lebensretter auf der Überholspur

Eine vida-Reportage über die Arbeitswelt der SanitäterInnen.

Willkommen im Rettungsdienst und Krankentransport

Sie retten Leben, sind bei Notfällen zur Stelle, bringen PatientInnen zu ihren Behandlungen. 

Tag für Tag legen sie Kilometer für Kilometer mit ihren Einsatzfahrzeugen zurück. Was sie dabei erleben, geht oft an die Grenze der Belastbarkeit. Durch die Corona-Pandemie ist die Arbeit der LebensretterInnen in unserem Land noch herausfordernder geworden. Denise Seiter ist eine von ihnen. Sie ist seit acht Jahren beim Samariterbund im Rettungsdienst und Krankentransport beschäftigt. Dabei beginnt jeder Arbeitstag mit einer sorgfältigen Wagenkontrolle. „Erst wenn das medizinische Equipment und alle Materialien überprüft sind, sind wir einsatzbereit“, berichtet Denise.

Achtung, Notruf!

Mit Einsätzen kennt sich Michael „Jimmy“ Hoffmann bestens aus. Schließlich ist er stellvertretender Leiter der Einsatzzentrale bei den Johannitern. 24 Stunden täglich, 7 Tage die Woche werden hier Notrufe entgegengenommen und Einsätze an die Rettungsteams vergeben. „Dabei ist kein Dienst wie der andere“, weiß Jimmy. Und schon kommt ein Notruf herein. Jimmys Kollegin Kerstin macht sich bereit. Sie ist seit etwa zwei Jahren als Rettungssanitäterin tätig und mit den Herausforderungen, die die Pandemie mit sich gebracht hat, gewachsen.

„Wir sind zwar sehr routiniert bei der Einhaltung der erforderlichen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen. Aber dennoch brauchen wir mehr Zeit als früher, vor allem bei Einsätzen mit COVID-PatientInnen.“

Kerstin Schmidt-Nedwed, Rettungssanitäterin, Johanniter Wien

„Die Arbeitsabläufe sind durch die Pandemie komplexer geworden. Die SanitäterInnen sind stark gefordert. Viele haben außerdem mit dem Einsatz bei COVID-Test- und Impfstraßen berufliches Neuland betreten.“

Michael "Jimmy" Hoffmann, stv. Leiter Einsatzzentrale, Johanniter Wien 

Volles Risiko

Auch Alexander Strauß erzählt von gestiegenen Belastungen.

Ich empfinde es als eine Frechheit, dass die KollegInnen den von der Bundesregierung versprochenen Corona-Bonus nicht bekommen. Schließlich tragen die SanitäterInnen das volle Risiko einer Ansteckung, bei jedem Einsatz, mit jedem PatientInnenkontakt, Tag für Tag.“ 

Alexander Strauß, Betriebsrat, Johanniter Wien

Nach wie vor hält die Pandemie uns alle auf Trab. Und nach wie vor sind die Beschäftigten von Blaulichtorganisationen an vorderster Front im Einsatz. „Da wäre es ein Zeichen der Wertschätzung, wenn die Bundesregierung den Corona-Bonus auch den Beschäftigten im Rettungsdienst zukommen lassen würde“, betont Jimmy. So sieht das auch Kerstin. Deshalb ist sie dem Aufruf der Gewerkschaft gefolgt und Anfang Juli bei der Demonstration für alle „Zurückgelassenen“ auf die Straße gegangen. „Wir alle sind ein funktionierendes System. Deshalb sollte auch jeder von uns den Corona-Bonus bekommen!“

Wo bleibt der Corona-Bonus?

Auch für Denise ist es „bitter“, vom Corona-Bonus ausgeschlossen zu sein.

„Wir sitzen oft mit COVID-PatientInnen in den Fahrzeugen. Gerade in den heißen Monaten ist das mit unseren Schutzanzügen, die von Kopf bis Fuß reichen, eine enorme Belastung.“

Denise Seiter, Rettungssanitäterin, Samariterbund Wien

Während ihr 12-Stunden-Dienst zu Ende geht, macht sich Jasmin Spahic bereit für seinen Einsatz. Er ist seit 18 Jahren beim Samariterbund und hat schon einiges erlebt. Doch die Pandemie ist auch für ihn eine Herausforderung. „Oft wissen wir nicht, was uns bei unseren Einsätzen erwartet. Es ist, als ob wir Tag für Tag aufs Neue ein Minenfeld betreten“, berichtet Jasmin, der es auch nicht fair findet, dass SanitäterInnen den Corona-Bonus nicht bekommen.

„Ich lade jeden Politiker, der glaubt, dass unser Job einfach ist, dazu ein, einen 12-Stunden-Dienst mitzufahren.“

Jasmin Spahic, Rettungssanitäter, Samariterbund Wien

Auch Samariterbund-Betriebsrat Andreas Horak ist enttäuscht von der Bundesregierung: „Wir sind von Anfang an der Gefahr ausgesetzt. Wir wissen oft nicht, ob jemand infiziert ist oder nicht. Dass da nicht einmal 500 Euro für 20 Monate ausbezahlt werden, das ist einfach deprimierend.“

Seite an Seite im Einsatz

Als Betriebsrat macht sich Andreas dafür stark, dass seine KollegInnen das bekommen, was ihnen zusteht. Deshalb kämpft er Seite an Seite mit der Gewerkschaft für mehr Wertschätzung. Eine der größten Errungenschaften für Andreas war das Durchsetzen eines eigenen Kollektivvertrags für die Beschäftigten im Rettungsdienst. Aber nicht nur in diesem Fall ist die Gewerkschaft zur Stelle.

„Ob KV-Verhandlung, Rechtsberatung oder Ausund Weiterbildung.
Es ist gut, die vida an unserer Seite zu haben.“

Andreas Horak, Betriebsrat, Samariterbund Wien

Mensch im Mittelpunkt

Auch beim Roten Kreuz sind die Beschäftigten seit Ausbruch der Corona-Pandemie stark gefordert. Sebastiano Cautiero arbeitet seit über 20 Jahren im Rettungsdienst. Als Notfallsanitäter ist er für die akute Versorgung von PatientInnen zuständig. Dabei erlebt er viel Herausforderndes, aber auch Schönes, wie er mit einem Lächeln von einem besonderen Einsatz erzählt.

„Wir haben eine Schwangere ins Spital gebracht. Doch das Baby wollte nicht mehr warten und ist am Weg zum Kreißsaal im Aufzug zur Welt gekommen.“

Sebastiano Cautiero, Notfallsanitäter, Rotes Kreuz Wien

Von bewegenden Momenten kann auch Telat Cetinkaya berichten: „Bei meinem ersten Krankentransport habe ich eine demente Patientin nach Hause gebracht. Sie hat im Auto angefangen zu weinen, was für mich so emotional war, dass ich mitgeweint habe.“ Und auch für Telat und Sebastiano hat sich der Arbeitsalltag in den letzten Monaten stark verändert. „Unser Arbeits- und Zeitaufwand ist enorm gestiegen. Dazu kommt, dass wir 12 Stunden am Tag FFP2-Maske tragen müssen und oft mit voller Schutzausrüstung ausrücken“, berichten beide. 

Mit Blaulicht und Sirene

Doch auch vor Corona hat sich die Arbeitswelt im Rettungsdienst massiv verändert, weiß Notfallsanitäter Christian Hellmich. Er ist seit 30 Jahren beim Roten Kreuz. In dieser Zeit wurde die Ausbildung auf neue Beine gestellt und gesetzlich geregelt.

„Wir haben mehr Kompetenzen als früher. Zum Beispiel dürfen wir Medikamente geben oder intravenöse Zugänge legen.“

Christian Hellmich, Betriebsrat, Rotes Kreuz Wien

Als Betriebsrat setzt Christian ich dafür ein, dass seine KollegInnen finanziell bessergestellt sind. „Da hilft uns auch die Gewerkschaft vida sehr“, betont Christian. Und auch die Geschäftsführung des Wiener Roten Kreuzes sieht die vida als wichtigen und starken Partner. Achtung, Notruf, Christian macht sich mit seinem Rettungsteam bereit für den nächsten Einsatz …

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