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Gewerkschaften begrüßen Faßmanns Pläne zur Elementarpädagogik - es gehe aber um die konkrete Umsetzung

Einigkeit unter Gewerkschafterinnen am Kongress für Elementarpädagogik: „Schöne Worte in Richtung der Beschäftigten reichen nicht”
Vertreterinnen aller Elementarpädagogik-Gewerkschaften äußerten sich im Rahmen des Kongresses „Elementarpädagogik ist kein Kinderspiel, sondern wichtige Bildungsarbeit“, der heute im ÖGB stattfand, zum Vorschlag von Bundesminister Faßmann. Dieser sieht vor, Regelungen zwischen den Bundesländern zu vereinheitlichen und mehr Geld für die Elementarpädagogik zur Verfügung zu stellen. Man wolle die Regierung beim Wort nehmen und genau darauf achten, was tatsächlich umgesetzt wird. Denn schöne Worte in Richtung der Beschäftigten allein reichen nicht, so der allgemeine Konsens der KongressteilnehmerInnen.
 
Bundesrahmengesetz gäbe mehr Sicherheit für Vereinheitlichung
 
„Es freut mich, dass sich der Bundesminister dank unseres Drucks beim Thema Kinderbildung bewegt hat und auch auf eine stärkere Vereinheitlichung der Regeln zwischen den Bundesländern drängt. Eine 15a Vereinbarung, die erst für 2022 neu definiert wird, ist aber ein sehr schwaches Instrument für die Umsetzung“, kommentiert ÖGB-Vizepräsidentin und -Frauenvorsitzende Korinna Schumann den Vorschlag. Ein einheitliches Bundesrahmengesetz würde laut Schumann dagegen einen dauerhaften rechtlichen Rahmen schaffen und sowohl den Beschäftigten als auch den Bildungsinstitutionen mehr Sicherheiten geben.
 
1 Milliarde Euro für die Kinderbildung
 
Minister Faßmann versprach, mehr Geld für die geplanten Schritte in die Hand nehmen zu wollen. Er legte sich jedoch auf keine Summe fest. „Um die notwendigen Änderungen von mehr Personal und besserer Infrastruktur bis zur Aufstockung der Ausbildungsplätze wirksam umsetzen zu können, darf nicht geknausert werden. Rund eine Milliarde Euro sind nötig, um ernsthafte Verbesserungen erwirken zu können“, merkt Judith Hintermeier, Pädagogin und Bundesfrauenreferentin in der younion _ Die Daseinsgewerkschaft, an.
 
Auch Sylvia Gassner, Vorsitzende des Fachbereichs Soziale Dienste in der Gewerkschaft vida, drängt auf baldige Veränderung: „Das Geld für die notwendigen Verbesserungen in der Kinderbildung wird jetzt gebraucht und nicht erst mit einer neuen Vereinbarung, die Mitte 2022 in Kraft tritt.“
 
Geplante Proteste der Beschäftigten
 
Karin Samer von der Gewerkschaft GPA und Betriebsratsvorsitzende der Wiener Kinderfreunde weist auf die aktuell noch immer virulente Situation in den Kindergärten hin: „Die Stimmung bei den Beschäftigten ist nicht gut. Sie sind nach Monaten der Pandemie oft erschöpft und ausgebrannt.“ Es brauche mehr als nette Worte, es bestehe akuter Handlungsbedarf. „Um auf die schwierige Lage in den privaten Kindergärten und Horten in Wien hinzuweisen, werden wir daher am 12. Oktober um 10 Uhr am Wiener Heldenplatz eine öffentliche Betriebsversammlung abhalten,“ so Samer weiter.
 
Nur zwei Tage später findet eine gemeinsam geplante Demo vor dem Bildungsministerium statt. Christa Hörmann, stellvertretende Vorsitzende in der younion _ Die Daseinsgewerkschaft: „Wir laden alle Beschäftigten, Eltern und SympathisantInnen ein, sich unserem Protest am 14. Oktober um 8 Uhr vor dem Bildungsministerium anzuschließen. Der Minister soll unsere Stimmen hören und wir werden ihn daran erinnern, dass Versprechen auch umzusetzen sind.“
 
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