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Frauen am Arbeitsplatz – ohne Papiere und in prekären Arbeitsverhältnissen – sind vielen Facetten der Gewalt ausgesetzt

Unterstützung gibt es beim HelpChat www.haltdergewalt.at gemeinsam mit UNDOK, LEFÖ und der Gewerkschaft vida.

Gewalt an Frauen* und Mädchen* passiert überall, täglich und in allen gesellschaftlichen Bereichen. Ganz besonders häufig zu Hause, in der Familie, in der Beziehung, aber nicht selten auch am Arbeitsplatz.

Das Ausmaß der Gewalt an Frauen* in Österreich ist bekanntlich gravierend hoch. Wir müssen davon ausgehen, dass die Dunkelziffer noch höher ist, weil viele Frauen* nicht wissen, wohin sie sich wenden können. In Zeiten der Pandemie hat sich Gewalt nochmals drastisch erhöht.

Daher ist es wichtig, viele Frauen über die bestehenden Hilfsangebote zu informieren, wie etwa über die niederschwellige Onlineberatung www.haltdergewalt.at, die neben der telefonischen Beratung der Frauenhelpline 0800 222 555 anonyme und schriftliche Beratung täglich von Montag bis Sonntag von 16.00 bis 22.00 für alle hilfesuchenden Frauen* und Mädchen* anbietet. Beratung wird nicht nur in deutscher Sprache angeboten, sondern in vielen Sprachen, wie Arabisch, Bosnisch-Kroatisch-Serbisch, Englisch, Farsi/Dari, Französisch, Italienisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Somalisch, Spanisch und Türkisch.

Die Onlineberatung www.haltdergewalt.at steht allen Frauen zur Verfügung, egal wo und wann und welche Form der Gewalt Frauen erleben müssen – daher auch jenen Frauen, die Gewalt im Arbeitskontext erfahren. Hier kommt es nicht selten zu zahlreichen Übergriffen sowie finanzieller und ökonomischer Ausbeutung. Besonders stark trifft es Frauen, die ohne Arbeits- und Aufenthaltspapiere oder als Au-pair in Österreich arbeiten oder arbeiten müssen.

Gute Kooperation und enge Zusammenarbeit ist „das Um und Auf“ in der Gewaltprävention, daher unterstützen die UNDOK-Anlaufstelle, LEFÖ und die Gewerkschaft vida, die laufend Gewalt an Frauen im Rahmen der Initiative „Tatort Arbeitsplatz“ aufzeigt, gemeinsam mit dem HelpChat www.haltdergewalt.at diese betroffenen Frauen.

„Es gibt starke Überschneidungen von Arbeitsausbeutung und Gewalt“, sagt Susanne Kimm, Projektverantwortliche bei der UNDOK-Anlaufstelle, die undokumentiert Arbeitende berät und unterstützt. „Ökonomische Abhängigkeit, soziale Unsichtbarkeit und Isolierung erhöhen das Risiko, Gewalt am Arbeitsplatz zu erfahren – seien es verbale Demütigungen, körperliche oder sexualisierte Übergriffe.“

Neben Gewalt am Arbeitsplatz, wird auch Frauenhandel zum Zweck der Arbeitsausbeutung unzureichend erkannt. „In Österreich werden beispielsweise Frauen, die im Haushalt ausgebeutet werden, weiterhin kaum als Betroffene des Frauenhandels identifiziert. Durch die Isolation haben Betroffene oftmals keinen Zugang zu herkömmlichen Beratungs- und Betreuungsangeboten.“, merkt Evelyn Probst von der LEFÖ – Interventionsstelle für Betroffene des Frauenhandels an.

Die Palette von Gewalt am Arbeitsplatz reicht von verbaler Gewalt über Ausgrenzung und Mobbing bis hin zur sexuellen Belästigung und zu physischen Übergriffen. „Die von der Gewerkschaft vida vertretenen Beschäftigten, und hier vor allem die Frauen in den Dienstleistungs- und Verkehrsberufen in ihren unterschiedlichen und mitunter schnell wechselnden Arbeitsumgebungen, sind besonders häufig von Konfliktsituationen und somit von Gewalt am Arbeitsplatz betroffen“, erklärt Yvonne Rychly, Mitglied des vida-Bundespräsidiums und Frauenvorsitzende der vida Wien. Es ist wichtig, Gewalt aufzuzeigen und Betroffene zu ermutigen, sich gegen Gewalt zu wehren und Hilfe anzunehmen. „Mit dieser gemeinsamen Aktion vom Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser, UNDOK, LEFÖ und Gewerkschaft vida wollen wir ein starkes Zeichen setzen und betroffenen Frauen Kraft und Halt geben“, unterstreicht Rychly.

Für dich da! Gewerkschaft vida Johann-Böhm-Platz 1
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