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Gewerkschafts-Protest: Kindergarten-Personal sang Minister Faßmann ein Lied

Kundgebung vor dem Bildungsministerium.

Nach einem gescheiterten Gespräch bekam Bildungsminister Heinz Faßmann die Anliegen des Kindergarten- und Hortpersonals nun vorgesungen. Heute Vormittag versammelten sich Beschäftigte mit Gitarre vor dem Bildungsministerium am Minoritenplatz 5, um musikalisch auf den Ausschluss aus dem Beirat für Elementarpädagogik hinzuweisen.

Judith Hintermeier, selbst Pädagogin und Bundesfrauenreferentin in der younion _ Die Daseinsgewerkschaft: „In diesem Beirat werden wichtige Weichen für die rund 61.500 Beschäftigten in den Kindergärten und Horten gestellt. Der Bildungsminister will aber über deren Köpfe hinweg entscheiden. Die Gewerkschaften sind in dem Beirat nicht erwünscht.“

Lied von Iris Stern

ÖGB-Vizepräsidentin und -Frauenvorsitzende Korinna Schumann: „Der Ausschluss ist für das Personal nicht hinnehmbar. Ihre vielen Anliegen müssen in diesem Beirat besprochen werden. Unser Lied soll Minister Faßmann daher bewegen, endlich die Stimmen der Beschäftigten in der Elementarpädagogik zu hören.“

In dem Lied „Große für Kleine“ von Iris Stern ging es unter anderem um mehr Platz für Kinder, mehr Personal, eine Ausbildungsoffensive und die Forderung nach einem Prozent vom BIP.

Renate Anderl, Präsidentin der Arbeiterkammer: „Im internationalen Vergleich investiert Österreich nur wenig in die elementare Bildung. Dabei werden in den Kinderbildungseinrichtungen und Horten die Grundsteine für die weitere Bildung gelegt. Es braucht rasch mehr Budget.“

Das System am Laufen gehalten

Für Karin Samer von der Gewerkschaft GPA und Betriebsratsvorsitzende der Wiener Kinderfreunde, ist der generelle Umgang mit dem Kindergarten- und Hortpersonal ein wichtiger Grund, um Zeichen zu setzen: „Das Personal hat seit der schwersten Krise seit dem zweiten Weltkrieg das System am Laufen gehalten. Auch unter der Gefahr selbst zu erkranken. Und jetzt will die Politik nicht einmal zuhören, wenn es um dringende Verbesserungen geht?“

Sylvia Gassner, Vorsitzende des Fachbereichs Soziale Dienste in der Gewerkschaft vida: „Der Protest findet aufgrund von Corona nur in einem kleinen Rahmen statt. Dafür ist unsere Botschaft umso klarer und lauter. Sie kann und darf nicht überhört werden.“

„Unsere KollegInnen brauchen endlich die Anerkennung, die sie verdienen. In dem Lied heißt es unter anderem: ‚Zeit der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Ihr Politiker habt uns bisher übersehen. Ohne uns steht das Land still. Wie gesagt, wir verlangen nicht viel‘. Wir werden das sehr laut singen!“, versicherte Christa Hörmann, stellvertretende Vorsitzende der younion _ Die Daseinsgewerkschaft.

 

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