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Spitalspersonal am Limit

Handeln Sie jetzt, Herr Bundeskanzler!

Praktisch kein Medium hat sich in den vergangenen Wochen nicht der Situation in den österreichischen Krankenhäusern angenommen und über die Auslastung dort berichtet. Der Tenor: Die Intensiv- als auch die Normalstationen sind überfüllt und das Spitalspersonal arbeitet am Anschlag. „Jetzt zeigt sich, worauf wir seit Jahren hinweisen. Das Personal ist derartig knapp, dass die Kolleginnen und Kollegen es nicht mehr ohne unzählige Überstunden schaffen“, sagt Gerald Mjka, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Gesundheit. Die Beschäftigten arbeiten seit Monaten unter schwierigsten Bedingungen und an der Belastungsgrenze.

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen sich nicht als Helden, denn sie machen nur ihren Job, aber sie wollen endlich gehört werden!“

Gerald Mjka, Vorsitzender vida-Fachbereich Gesundheit

Große Krise erst nach Ende des Tunnels

Das Klatschen am Beginn der Krise sei schön gewesen, aber in Wirklichkeit war es schon damals nicht genug. Die Regierung ist gefordert, endlich tätig zu werden und die Arbeitsbedingungen im Gesundheitsbereich zu verbessern. „Es braucht dringend mehr Personal“, so Mjka, der betont, dass ein Kollaps des Spitalssystems sonst unausweichlich ist. „In der derzeitigen Situation ist nicht abzuschätzen, wie lange die Kolleginnen und Kollegen da noch mitmachen. Es geht zusehends an die Substanz. Wir reden hier von bis zu 60 Stunden in der Woche, die viele absolvieren müssen, damit die Stationen nicht zusammenbrechen“, so der Gewerkschafter, der Kanzler Kurz und Finanzminister Blümel in der Pflicht sieht. Berechnungen würden ergeben, dass in den nächsten zehn Jahren mehr als 70.000 Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegebereich fehlen.

Was ist der Wert der Gesundheit?

Es könne aber etwas getan werden, nämlich mit echtem Umsetzungswillen. „Eine Taskforce Pflege wird aber nicht reichen“, so der vida-Gewerkschafter, der drei klare Forderungen formuliert: Mehr Personal, bessere Bezahlung und Investitionen in die Ausbildung. Hinsichtlich Aus- und vor allem Weiterbildung betont Mjka, dass es genug Kolleginnen und Kollegen gäbe, die in die Branchen Gesundheit und Pflege wechseln wollen, aber es nicht können, weil sie sich die Ausbildung und das Leben während der Ausbildung nicht leisten können. „Die Regierung muss endlich erkennen, dass Gesundheit uns etwas wert sein und sich nicht rechnen muss“, so Gewerkschafter Mjka, der Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer, aus dem November des Vorjahres zitiert. „Bevor uns die Intensivbetten ausgehen, geht uns das Personal aus.“
 

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