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Undokumentiert, ungetestet, ungeimpft?

Verein UNDOK pocht auf solidarischen Strategiewechsel bei Pandemiebekämpfung.

Wer hätte vor etwas mehr als einem Jahr daran gedacht, dass jene Beschäftigten, die unser System am Laufen halten, plötzlich im Fokus stehen. Ja, die Corona-Pandemie hat die Sicht auf viele – auch selbstverständliche Dinge - völlig verändert. In Österreich arbeitet rund eine Million Menschen in systemrelevanten Berufen. Unter ihnen finden sich auch undokumentiert Arbeitende – Menschen, die ohne Arbeits- und/oder Aufenthaltspapiere informell beschäftigt sind.

Der Verein UNDOK als Verband zur gewerkschaftlichen Unterstützung undokumentiert Arbeitender forderte zuletzt die Regierung auf, auf die Lage von Menschen mit unsicherem Aufenthaltsstatus in Österreich zu achten. Denn bisher klammerte die verantwortliche Politik Lohnarbeit als Problembereich für Infektionen weitestgehend aus. Dabei ist klar: Je prekärer die Menschen vor der Pandemie beschäftigt waren, desto härter treffen sie die Auswirkungen der aktuellen Corona-Situation. Und je unsicherer ihre Arbeits- und Lebensbedingungen sind, desto höher ist für sie das Risiko, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren.

Viele offene Fragen

Und das spiegelt sich, wie UNDOK kürzlich in einem Statement veröffentlichte, auch in der Beratung von undokumentiert Arbeitenden wider. Die Zahl der Anfragen etwa von Kolleginnen und Kollegen aus den Branchen Bau und Transport sowie aus dem Pflege- und persönlichen Dienstleistungsbereich zeigt deutlich nach oben. „Viele von ihnen haben während der Corona-Krise ihren Job und damit ihre gesamte Existenzgrundlage verloren. Da undokumentiert Arbeitende vielfach keinen Zugang zu Sozial- oder Unterstützungsleistungen haben, erreichen uns vermehrt Fragen zur Existenzsicherung“, heißt es in einer Presseaussendung des Vereins. Ein Detail: Ohne Ausweisdokumente und e-card gibt es auch keinen niederschwelligen Zugang zu gratis Testungen. Auch unklar ist, ob und wann sich Menschen ohne Papiere impfen lassen können.

Die Gewerkschaft vida unterstützt die Forderung nach einem solidarischen Strategiewechsel in der Pandemiebekämpfung, damit niemand in ausbeuterische Arbeitsverhältnisse, Armut und Krankheit gedrängt wird.

 

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