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Kündigungen bei Westbahn

Beschäftigte fordern Versprechen ein, niemanden zurückzulassen!

Groß ist die Enttäuschung der gekündigten Kolleginnen und Kollegen der Westbahn bzw. der Leasingfirma Westteam. Trotz weiterer Staatshilfen im November in Höhe von 7,4 Millionen Euro für das Eisenbahnunternehmen wollte die Westbahn-Geschäftsführung keinen Sozialplan mit der vida für die 50 Gekündigten verhandeln. Die Bundesregierung hat es erneut verabsäumt, im Gegenzug für die Corona-Staatshilfe dem Unternehmen Beschäftigungsgarantien abzuringen.

Der zweifache Familienvater Amrou, er ist seit der Westbahngründung im Jahr 2008 als Stewart an Bord mit dabei gewesen, ist sehr enttäuscht. Aber nicht nur von seinem ehemaligen Arbeitgeber, sondern auch von Bundeskanzler Kurz und seiner Regierung. Schließlich haben sie angekündigt, dass in der Corona-Krise niemand zurückgelassen wird, koste es was es wolle.

Amrou ist noch unschlüssig über seine Zukunft, finanziell kommt er derzeit gerade noch über die Runden, vielleicht will er seinen Bachelor nachholen. Zur Finanzierung seines Studiums braucht er aber zumindest einen Nebenjob.  Aber auch eine Bewerbung bei den ÖBB oder eine Triebfahrzeugführerausbildung wäre für ihn eine Zukunftsoption. „Aber ich warte noch. Mein größter Wunsch ist es, eine Ausbildung zu machen. Das ist gut für mich und auch für meine Kinder“, ist er überzeugt. Er rät seinen Kolleginnen und Kollegen zu Zusammenhalt.

In die selbe Kerbe schlägt Marwin aus  Wien. Auch er wurde gekündigt und steht ohne Job da. „Die Arbeitnehmer müssen zusammenhalten, egal in welcher Situation“, betont er: „Wir haben eines Tages in der Früh die Nachricht bekommen, dass wir zu jenen Mitarbeitern gehören, die um ihren Job zittern müssen. Kurz darauf hat es dann eine Mail gegeben, dass ich mit 23:59 Uhr diesen Tages freigestellt bin“, erzählt der junge Wiener, der vier Jahre bei Westbahn beschäftigt war und seinen Job sehr gerne gemacht hat. Jetzt erwartet er sich zumindest einen Sozialplan. „Ich will Gerechtigkeit und bin froh, dass es die Gewerkschaft vida gibt. Ich kann nur jedem raten, Mitglied zu werden.“

Günter Blumthaler, Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der vida, steht voll und ganz hinter Marwin und Amrou.“Die Art und Weise wie hier mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umgegangen wurde, ist völlig inakzeptabel“, stellt der Gewerkschafter klar und kritisiert auch die Bundesregierung in dieser Angelegenheit.


„Wenn man sich die Sache genauer anschaut, lässt Bundeskanzler Kurz weitere 50 ArbeitnehmerInnen zurück. Er bricht sein Versprechen, keinen zurückzulassen.“

Günter Blumthaler, Vorsitzender vida-Fachbereich Eisenbahn


Unternehmen werden großzügig unterstützt, während schwerarbeitende Menschen ohne Sozialplan auf die Straße gesetzt werden.

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