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Mehr Respekt für den Tanz

Performance-Demo vom 31. August bis 2. September in Wien!

Die Corona-Krise hat Berufs- und Privatleben auf den Kopf gestellt. Viele Beschäftigte standen vor nie dagewesenen Herausforderungen – manche mehr als andere. Besonders hart hat es auch Selbständige und EPUs getroffen. Viele sind durch die finanziellen Sicherheitsnetze gefallen und über Nacht vor dem Nichts gestanden. Diese Erfahrung mussten auch sehr viele TänzerInnen, ChoreografInnen, Tanzlehrende und TanzstudiobetreiberInnen machen.

Deswegen wird von 31. August bis 2. September demonstriert, und zwar in Form einer Performance-Demonstration Am Gestade in Wien.

Und hier das VIDEO vom ersten Tag der Performance-Demo ...

... und weitere bewegte Foto-Impressionen

In einem Interview erzählt Nadja Puttner von der Initiative Tanz- & Ballettstudios Österreich, was es bei der Demo zu sehen gibt und warum überhaupt demonstriert wird.

Von Montag bis Mittwoch findet die erste Performance-Demonstration Österreichs am Gestade in Wien statt. Warum wird demonstriert?

Nadja Puttner: „Der Hintergrund ist ein bekannter. Die Lage für die freie Tanzszene ist schon länger schwierig. Ein Grund dafür ist, dass wir Tanzschaffenden innerhalb der Künste immer an unterster Stelle gereiht und dadurch zu wenig wahrgenommen werden. Vereinfacht gesagt: Wir proben immer am meisten, verdienen aber am wenigsten. Darüber hinaus ist die Vernetzung innerhalb der Szene schlecht, und die Organisation ebenso. Das alles war für mich der Ausgangspunkt für die Idee einer gemeinsamen Demonstration. Dass daraus eine Performance-Demo geworden ist, passt zur Tanzszene. Das ist unser Geschäft. Wir wollen zeigen, wie wunderbar Tanzen ist und was die Szene kann, wie bunt sie ist.“

Hat die Corona-Krise die Lage noch verschärft?

Nadja Puttner: „Ja, die Krise hat die Situation für die Tanzszene noch einmal verschärft und Probleme an die Oberfläche gebracht, die davor eher unterschwellig präsent waren. Es ist alles sehr schwierig. So waren zum Beispiel viele Tanzschaffende zu Beginn des Lockdowns auf Grund der in der freien Szene üblichen Misch-Beschäftigungsverhältnisse vom Härtefallfonds ausgeschlossen.“

Das heißt, es geht ums Überleben?

Nadja Puttner: „Ja, das muss man so deutlich sagen. Es geht um Existenzen, auch bedingt durch die schlechte soziale Absicherung der TänzerInnen. Wir tun uns insgesamt auch schwer, als Branche auf die problematischen Zustände hinzuweisen, weil Tanzen Leichtigkeit und Freude verkörpert. Ich hoffe, dass sich das mit unserer sehr speziellen Demonstration ändert – die Freude soll bleiben, aber es braucht mehr Wertschätzung und Respekt.“

Du bist selbst Tänzerin?

Nadja Puttner: „Ja, ich bin einerseits freie Choreografin und Performerin, andererseits gebe ich Unterricht in Ballett und zeitgenössischem Tanz und habe selbst jahrelang ein Tanzstudio geleitet.“

Was wird mit der Demonstration gefordert?

Nadja Puttner: „Es braucht die notwendige Aufwertung des Bereichs Tanz in der öffentlichen Wahrnehmung und innerhalb der Künste sowie Wahrnehmung von Tanz abseits der großen Institutionen. Die Gleichgültigkeit, mit der die Regierung die freie Tanzszene und die Tanzstudios behandelt, muss aufhören. Außerdem fordern wir mehr Mitspracherecht von Vertreterinnen und Vertretern der freien Tanzszene und der Tanzstudios bei Regierungsverhandlungen, die den Tanz und seine Lehre betreffen, sowie eine bessere soziale Absicherung von Tanzschaffenden aller Bereiche. Außerdem wünsche ich mir mehr Solidarität der etablierten Häuser und großen Institutionen gegenüber der freien Tanzszene und den Tanzstudios.“

Was wird man bei der Performance-Demonstration zu sehen bekommen?

Nadja Puttner: „Es treten von Montag bis Mittwoch mehr als 70 Acts aus den verschiedensten Sparten des Tanzes auf. Außerdem gibt es Workshops zum Mitmachen für Kinder und Erwachsene. Ich würde meinen, dass man einfach vorbeikommen sollte. Wer nicht kommt, versäumt etwas.“

Zeig dich solidarisch und unterstütze auch du die freie Tanzsszene Österreichs!

Weitere Infos unter www.vidaflex.at

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