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Offensive Gesundheit

Forderungen an Gesundheitsminister übergeben.

Gerade in der Corona-Krise hat sich gezeigt, wie schlagkräftig unser Gesundheits- und Pflegesystem ist. Die Leistungen der Beschäftigten in Medizin und Pflege waren herausragend. Wochenlang haben sie an vorderster Front unter vollem Einsatz für unsere Gesundheit und Sicherheit gekämpft. Jetzt ist es Zeit, für sie zu kämpfen.

Dafür wurde die Initiative „Offensive Gesundheit“ ins Leben gerufen. Heute wurden Forderungen der Offensive Gesundheit an Gesundheitsminister Anschober übergeben.

Bild vl.: Gerald Mjka, Vorsitzender des vida Fachbereichs Gesundheit und Gesundheitsminister Rudolf Anschober

Der Gesundheitsminister hat Gespräche zugesichert. Sie sollen noch im Sommer stattfinden. Im Herbst sollen die Ergebnisse dann in die Budgetverhandlungen fließen.

vida fragt nach

vida im Gespräch mit Gerald Mjka, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Gesundheit und mit Markus Netter, vida-Fachbereichssekretär.

vida fragt: Vor einer Woche wurde die „Offensive Gesundheit“ digital gestartet, am Mittwoch gab es einen Videoappell an Gesundheitsminister Anschober vor dem Sozialministerium in Wien. Was ist die Offensive Gesundheit und wie zufrieden ist man mit dem Start?

Gerald Mjka: „Unser Hauptziel ist die Aufrechterhaltung eines schlagkräftigen Gesundheits- und Pflegesystems. Dafür dringend notwendig sind bessere Arbeitsbedingungen für das Gesundheitspersonal.
Mit der Initiative geht auch die Forderung nach einer bundesweit einheitlichen Personalbedarfsberechnungsmethode für alle Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen einher. Bei der Erarbeitung dieses gesetzlichen Berechnungsmethode wollen wir natürlich dabei sein. Sie muss mit Augenmaß, verbindlich und vor allem unter Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter festgelegt werden. Der Start unserer Kampagne ist gut verlaufen, wir haben aber auch starke Partner.“

vida fragt: Welche Partner sind das?

Markus Netter: „Um den Druck auf die Bundesregierung zu erhöhen, muss man breiter aufgestellt sein. Wir als Gewerkschaft vida sind nach vorne geprescht, glücklicherweise haben sich schnell die Gewerkschaften GPA-djp, younion, GÖD sowie die Arbeiterkammer und die Ärztekammer für Wien angeschlossen.“

vida fragt: Das heißt, die Kampagne ist im Gehen entstanden?

Markus Netter: „Ja, genau – für uns war und ist klar, dass etwas passieren muss. Es kann nicht sein, dass die Belastung für das Personal in den Betrieben, übrigens in allen Betrieben, nicht nur in jenen, in denen wir Beschäftigte vertreten, immer größer wird. Und als Draufgabe wird dann auch noch bei den Gehältern gespart. Das kann so nicht weitergehen.“

vida fragt: Wie will man auch die Beschäftigten mitnehmen? Du erinnerst dich sicher an die Demonstration der Laudamotion-Beschäftigten, die sich unverständlicherweise gegen die vida gestellt hatten, anstatt gegen den Betrieb zu demonstrieren, der Gehälter unter der Mindestsicherung zahlen wollte. Die klare Linie der vida und das Verhandlungsgeschick sorgten letztlich aber für einen Kollektivvertrag, von dem man leben kann.

Markus Netter: „Zentral sind Aktionen vor den Spitälern. Darüber hinaus gibt es die Videobotschaft, mit der wir uns am Mittwoch an die Bundesregierung gewandt haben, in der Vertreter aller Organisationen vorkommen. Im Idealfall sehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Kampagne als ihre Kampagne. Sie sollen merken, dass sie Teil davon sind und wir für ihre Rechte und bessere Bedingungen kämpfen. Das tun wir gemeinsam mit den PartnerInnen an vorderster Front.“

vida fragt: Hat die Branche ein Imageproblem?

Gerald Mjka: „Die Branche hat kein Imageproblem, denn es gibt nichts schöneres oder sinnstiftenderes, als mitzuerleben, wie Menschen zum Beispiel nach Krankheit wieder auf die Füße kommen. Oder umgelegt auf den Altenpflegebereich: Die Dankbarkeit entschädigt für sehr viel. Aber es ist klar, dass es bessere Bedingungen braucht. Viele junge Menschen entscheiden sich für einen Job, weil es in der Familie oder im Freundeskreis bereits jemanden gibt, der in der Branche arbeitet. Wenn es dann aber heißt ‚ui, überleg dir das, weil du hast keine Freizeit und die Bezahlung ist mies‘, dann überlegt man sich das. Das muss sich ändern, um am besten gestern. Mit der Aktion werden wir es schaffen, Druck auszuüben.“

vida fragt: Gesundheitsminister Rudi Anschober hat am Mittwoch bereits zugesichert, dass es im Sommer Gespräche geben wird. Ein Erfolg?

Markus Netter: „Ich würde schon sagen, dass das ein Erfolg ist, wobei es nicht um den Erfolg einer Kampagne geht, sondern um das Ergebnis für die Kolleginnen und Kollegen. Die Gespräche können nur ein erster Schritt sein. Es müssen Taten folgen. Wir werden genau hinschauen und in Wunden drücken.“

 

Das sind unsere Forderungen:

  • eine adäquate Personalausstattung
  • verbesserte Ausbildungsbedingungen
  • höhere Löhne und Gehälter
  • Einheitliche Personalbedarfsberechung
     

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Mehr auf der Kampagnenseite  >>>www.offensivegesundheit.at

 

 

 

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