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Eisenbahn-KV

Verhandlungen unter schwierigen Corona-Rahmenbedingungen.

Ende letzter Woche fand die erste KV-Verhandlungsrunde im Eisenbahnsektor statt. Die Eisenbahnbranche hat derzeit mit den wirtschaftlichen Nachwirkungen der Corona-Maßnahmen zu kämpfen. In vielen Branchen wurde die Maskenpflicht bereits gelockert bzw. abgeschafft. Im öffentlichen Verkehr besteht diese nach wie vor. Neben den niedrigen Spritpreisen ist die Maskenpflicht für viele Fahrgäste derzeit ein gewichtiger Grund, aufs eigene Auto zu setzen.

Mit der Fahrgast Charta für das sichere Arbeiten und Reisen in öffentlichen Verkehrsmitteln haben die Sozialpartner Gewerkschaft vida und Fachverband Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich einen ersten wichtigen Schritt gesetzt, um die Öffis wieder ins Rollen zu bringen.

Sinkende Inflation

Unmittelbar vor Beginn der Verhandlungen wurde auch der aktuelle Inflationswert für den Monat Mai veröffentlicht. Die Inflation fiel im Vergleich zum Vormonat um 0,8 Prozentpunkte auf derzeit
0,7 Prozent. Alle Wirtschaftsprognosen deuten auf eine in den kommenden Monaten weiter sinkende Inflation hin. Gerade jetzt wäre es daher wichtig, die Bahn als Konjunkturmotor der Republik mit zusätzlichen öffentlichen Investitionen weiter anzukurbeln.

Corona-HeldInnen für ihre Leistungen entschädigen!

Unter derartigen Rahmenbedingungen gestaltete sich die erste KV-Verhandlungsrunde äußerst schwierig. Wir haben dabei von Anfang an klargestellt, dass sich auch die hervorragenden Leistungen der EisenbahnerInnen während der Corona-Krise im diesjährigen KV-Abschluss widerspiegeln müssen. In der Phase des Lockdowns war der Eisenbahnsektor ein Garant dafür, dass die in systemerhaltenden Berufen tätigen Menschen täglich zu ihren Arbeitsplätzen gelangen und Waren verlässlich von A nach B transportiert werden konnten.

Der ÖGB hat über 140.000 Unterschriften gesammelt, um seiner Forderung nach einem Corona-Tausender für die systemrelevanten Berufsgruppen Nachdruck zu verleihen. Die Regierung hat diese Forderung dennoch ignoriert und es dürfte am Ende das Tages seitens der Politik wohl größtenteils nur bei einem Händeklatschen für die vielgerühmten „HeldInnen der Krise“ bleiben. Wenn sich die Politik um ihre Verantwortung drückt, liegt es an den Sozialpartnern, die Leistungen dieser KollegInnen entsprechend zu honorieren.

Umsetzung der Beschäftigungsgarantie

Was das Rahmenrecht der Kollektivverträge betrifft, haben wir unter der Berücksichtigung der KV-Umfrage 2020 mehrere Punkte eingefordert. Ende Februar gab es einen Vorschlag der Wirtschaftskammer zur Umsetzung der Beschäftigungsgarantie. Diesen Vorschlag haben wir in der ersten Verhandlungsrunde ausreichend diskutiert und ergänzt. Für uns muss bei einem möglichen Abschluss 2020 auf jeden Fall auch dieser Punkt erledigt sein: KollegInnen in eisenbahnspezifischen Berufen, die unverschuldet dienstuntauglich werden, haben sich eine Absicherung durch die Unternehmen verdient.

Am 29. Juni wird weiterverhandelt

Zudem wurden dem Sozialpartner von uns noch einige weitere Forderungen wie z.B. eine branchenweite Arbeitszeitreduktion auf 38,5 Wochenstunden übermittelt. Aber auch die Arbeitgeber haben einige Forderungen an uns gerichtet, die ihrer Meinung nach dazu beitragen würden, die Eisenbahnunternehmen bei der Bewältigung der Krisenfolgen entsprechend zu unterstützen.

Nachdem die Verhandlungen am Ende des Tages zwar fair abgelaufen aber dennoch festgefahren sind, einigten wir uns darauf, am 29. Juni 2020 weiter zu verhandeln. Über den aktuellen Verhandlungsstand wurde Stillschweigen vereinbart.

 

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