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Jugendarbeitslosigkeit als Alarmzeichen

Gewerkschaft vida fordert mehr Geld für Ausbildungssektor.

„Junge Menschen, die keinen Job oder keine Ausbildung haben, leiden wesentlich öfter unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen. Ein Drittel der Selbstmorde in Griechenland in der Wirtschaftskrise 2008 war auf die Perspektivenlosigkeit von Jugendlichen zurückzuführen. In Anbetracht der aktuellen Corona-Krise sollten alle Alarmglocken läuten“, sagt Sumit Kumar, Bundesjugendsekretär der vida Jugend am 30. April, dem Tag der Arbeitslosen.

Schwinden der Lehrstellen muss verhindert werden

Laut aktuellen Zahlen des AMS liegt die Zahl der unter 25-Jährigen, die sich als arbeitslos gemeldet haben, bei 57.275. Das entspricht einer absoluten Steigerung in einem Monat von 24.982 Jugendlichen. In Zeiten von Krisen überlegen es sich Unternehmen, ob sie Lehrlinge aufnehmen. Es ist davon auszugehen,  dass in dieser wirtschaftlichen Ausnahmesituation die Anzahl der Lehrstellen weiter stark schwinden wird. Es kann angenommen werden, dass bis zu 10.000 Lehrstellen im Kontext von Corona wegbrechen werden. Das gilt es zu verhindern.

2.000 Ausbildungsplätze fehlen bereits jetzt

Während es im Februar noch mehr Lehrstellen als Lehrstellensuchende gab, hat sich die Lage im März gedreht. Es fehlen bereit 2.000 Ausbildungsplätze. Ein weiteres Detail: Für Österreich wurden 2011 die Kosten für die Arbeitslosigkeit junger Menschen für die gesamte Volkswirtschaft mit rund 3,2 Milliarden Euro berechnet. Arbeitslose junge Menschen kommen der Republik also sehr teuer. „Umgehendes Handeln der Regierung ist notwendig“, betont auch Ramon Karpati, vida-Bundesjugendvorsitzender-Stellvertreter, und appelliert an die großen Ausbilderbetriebe.

Heute in Fachkräfte von morgen investieren
 

„Es braucht einen Ausbildungsfonds für von der Krise gebeutelte Unternehmen. Wir stellen uns einen Topf mit 140 Millionen Euro für 2020 mit Geld aus dem Insolvenz-Entgelt-Fonds sowie Geld vom Bund vor!“

Sumit Kumar, vida-Jugendsekretär

Darüber hinaus braucht es mehr Lehrstellen im staatlichen oder staatsnahen Bereich, eine Modernisierung- und Digitalisierungsoffensive sowie eine Reform des Bestbieterprinzips für staatliche Ausschreibungen mit Augenmerk für das Ausbilden von Lehrlingen.

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