„Ich habe Angst um mein Kind!“ Das und einige weitere Gedanken dürften derzeit Tausenden schwangeren Frauen in Österreich in Anbetracht der Corona-Pandemie durch den Kopf gehen. Immerhin sind viele Schwangere in Berufen tätig, wo sie direkten Kontakt mit Patienten oder Kunden haben.
Heldinnen der Arbeit ohne Schutz
So auch Sabine W. aus Oberösterreich, die in einem Krankenhaus beschäftigt ist und über die chaotische Situation klagt. „Seit 3 Wochen versuche ich von meinen Vorgesetzten und dem Arbeitsinspektorat Informationen zum vorzeitigen Mutterschutz zu bekommen, da ich selbst in der 21. Woche schwanger bin und zudem eine chronische Krankheit habe“, schildert sie. Einzelne Schwangere hätten bis vergangene Woche sogar noch direkten Patientenkontakt gehabt. „Ohne Schutzausrüstung“, gibt die werdende Mutter weiter zu bedenken und betont, dass die Studien, die besagen dass Corona nicht auf das ungeborene Kind übertragen werden kann und auf die man sich beruft, stark anzuzweifeln sind, immerhin handelte es sich um eine sehr geringe Probandenzahl. „Ich bin wirklich sehr besorgt.“
Verunsicherung unter werdenden Müttern ist sehr groß
Auch andernorts melden sich schwangere Frauen via Facebook, Mail und Telefon zu Wort, die auf die vida-Forderung „Schwangere Dienstnehmerinnen brauchen bestmöglichen Schutz“ aufmerksam geworden sind. „Das Problem ist, dass man nirgends vernünftige Auskunft bekommt“, erklärt Tanja H., eine werdende Mutter aus Kärnten, die für das Jugendamt tätig ist. „Und es kann ja nicht sein, dass ein Vorgesetzter Schwangere drauf hinweist, dass sie lieber in den Krankenstand gehen sollen, nur weil es keine rechtliche Grundlage gibt. Die Politik muss hier dringend handeln!“, fordert sie. Das sieht auch Gerald Mjka, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Gesundheit so.