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Gewerkschaft vida: Neue Lehrlingskultur im Tourismus gefragt

vida-Tusch: „Neue Berufsbilder sollen helfen, Fachkräftemangel entgegenzuwirken“.

„Deutschland hat die aktuelle Lage ganz richtig erkannt. Wer MitarbeiterInnen im Tourismus binden will, muss fair mit ihnen umgehen“, so Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus in der Gewerkschaft vida, zu neuen Anstrengungen im Nachbarland, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. „Absichtserklärungen sind gut, aber ich freue mich, dass wir sogar schon einen Schritt weiter sind. Gemeinsam mit den ArbeitgeberInnen arbeiten wir derzeit an Adaptierungen, um die Berufe im Hotel- und Gastgewerbe weiter aufzuwerten“, sagt der vida-Gewerkschafter.

Lehrlinge begeistern statt ausnutzen

„Es ist wichtiger denn je, eine neue Generation von Nachwuchs für das Hotel- und Gastgewerbe zu gewinnen. Nur so wird es langfristig gelingen, den Run auf Fachkräfte wirklich bedienen zu können“, ist Tusch überzeugt. Größtes Augenmerk muss vor allem auf die Lehrlingsausbildung gelegt werden: „Lehrlinge verdienen Zeit und Aufmerksamkeit ihrer Ausbildner. Lehrlinge sind in den Betrieben, um zu lernen. Darauf muss noch viel stärker geachtet werden“, fordert Tusch. Er verweist auf den aktuellen Lehrlingsmonitor, der zeigt, dass über 30 Prozent der Lehrlinge häufig Aufgaben übernehmen müssen, die nichts mit der Ausbildung zu tun haben. „In vielen Betrieben werden die Jugendlichen immer noch als billige Hilfskräfte gesehen“, ärgert sich der vida-Gewerkschafter.

Faire Bedingungen bieten

„Die Beschäftigten im heimischen Tourismus sind hervorragende GastgeberInnen. Jährlich sind sie für neue Rekorde im Tourismus mitverantwortlich. So wie sich die Branche um die Gäste kümmert, sollen sich die Unternehmen auch um ihre MitarbeiterInnen kümmern. Wir brauchen eine deutliche Steigerung bei den Vorzeigebetrieben!“, so Tusch. Die Leistungen und das Können der Lehrlinge sind für ihn unbestritten: „Dass sich viele Jugendliche ihren Arbeitsalltag aber anders vorstellen, wundert mich nicht. Wir haben unregelmäßige Arbeitszeiten, Wochenend-, Feiertags- und Nachtarbeit, körperlich anstrengende Tätigkeiten und hohe psychische Belastungen durch Zeitdruck und Stress und Dienstpläne, die oft nicht halten. Fünf Tage arbeiten und zwei Tage frei statt Sechs-Tage-Woche all inclusive, wie das nicht selten vorkommt, sollte möglich sein!“

Beste Ausbildung sichert Fachkräfte

Gastro-Betriebe, die gut ausbilden und gute Rahmenbedingungen bieten, werden kaum Probleme haben, ausreichend Personal zu finden, steht für Tusch außer Frage: „Im Tourismus sind gut ausgebildete und motivierte MitarbeiterInnen von enormer Bedeutung, und nur sie werden den hohen Standard in der Branche weiter aufrecht halten können. Ich hoffe, dass mithilfe der neuen Berufsbilder noch mehr gute Arbeitsplätze geschaffen werden können!“

 

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