vida
Wir sind keine Lost Generation! Wir sind die Fachkräfte von morgen!
Melanie Lakits, Jugendvertrauensrätin bei der Rail Cargo Austria
Fabian Edlinger, ÖBB Infrastruktur AG, ehemaliger Jugendvertrauensrat
Serin Mrouki, ausgebildete Hotel- und Gastgewerbeassistentin, Austria Trend Hotels
Samuel Weissinger, Vorsitzender ÖBB-Konzernjugendvertretung
vida Jugend im Einsatz: Roman Brunner (links im Bild) und Sumit Kumar (rechts im Bild)
vida Jugend im Einsatz: Roman Brunner (links im Bild) und Sumit Kumar (rechts im Bild)
Wir sind keine Lost Generation! Wir sind die Fachkräfte von morgen!
Melanie Lakits, Jugendvertrauensrätin bei der Rail Cargo Austria
Fabian Edlinger, ÖBB Infrastruktur AG, ehemaliger Jugendvertrauensrat
Serin Mrouki, ausgebildete Hotel- und Gastgewerbeassistentin, Austria Trend Hotels
Samuel Weissinger, Vorsitzender ÖBB-Konzernjugendvertretung
vida Jugend im Einsatz: Roman Brunner (links im Bild) und Sumit Kumar (rechts im Bild)

Wir sind die Zukunft

Das "vida-Magazin" macht sich mit der "Future Generation", den Lehrlingen, auf die Reise ...

Wurden sie in der Krise einfach vergessen? Wie sieht ihre Zukunft nach Corona aus? Was brauchen sie, um in der Arbeitswelt Fuß zu fassen? Und wie steht ihnen die Gewerkschaft zur Seite? Das vida-Magazin macht sich mit der „Future Generation“, den Lehrlingen in unserem Land, auf die Reise.

Melanie Lakits legt einen Legostein auf den anderen. Was wie ein Kinderspiel aussieht, ist harte Realität. „Die Corona- Pandemie hat uns Lehrlinge besonders stark getroffen“, erzählt die 20-Jährige. „Wir hatten es in den letzten Monaten nicht leicht. Denn wie will man einen technischen Lehrberuf erlernen, wenn man statt in der großen Werkshalle nur mehr im Homeoffice arbeiten darf?“ Vor dem Bundeskanzleramt stellt Melanie mit anderen Lehrlingen im letzten Frühjahr >>> Lehrberufe auf ungewöhnliche Weise dar: von der Flugzeugtechnikerin, die mit Legosteinen hantiert, bis hin zur Friseurin, die einem Besen die Haare schneidet. „Wir wollen den Politikern zeigen, wie verzwickt die Lehrausbildung in Zeiten von Corona ist. Und wir wollen darauf aufmerksam machen, was die Fachkräfte von morgen schon heute brauchen“, bringt es Melanie auf den Punkt.

Fragen über Fragen

Wir erinnern uns: März 2020. Lockdown. Genau zu dieser Zeit wird Melanie zur Jugendvertrauensrätin gewählt. Bei der Rail Cargo Austria vertritt die angehende Logistikerin die Interessen ihrer KollegInnen in ganz Österreich. Doch von einem Tag auf den anderen ist alles anders. „Plötzlich fällt die Praxis völlig weg! Das war schwer für uns Lehrlinge. Und auch für uns Jugendvertrauensräte war das nicht einfach“, blickt die 20-Jährige zurück. „Aber wie heißt es so schön, aller Anfang ist schwer“, schmunzelt Melanie, die sich nicht unterkriegen lässt.

Inzwischen steht Melanie seit über einem Jahr Lehrlingen zur Seite und beantwortet „ganz schön viele Fragen“, wie sie verrät. „Wenn Lehrlinge neu bei uns einsteigen, wollen sie wissen, wie die Ausbilder so sind und wie viel Geld sie bekommen. Gegen Ende der Lehre drehen sich die Fragen rund um die Lehrabschlussprüfung und dazwischen gibt es Fragen zur Arbeitszeit oder zu Urlaub.“ Wenn Melanie nicht mehr weiter weiß, helfen die Betriebsräte weiter. Für die Jugendvertrauensrätin ist übrigens schon jetzt klar, dass sie Betriebsrätin werden möchte. „Wir haben ein richtig starkes Jugendteam und unsere Betriebsräte freuen sich schon auf ihren Nachwuchs“, lächelt die 20-Jährige.

Füreinander da

Gut lachen hat auch Fabian Edlinger. Der 22-Jährige hat seine kaufmännische Lehre bei den ÖBB letztes Jahr abgeschlossen. Doch so sicher war das damals gar nicht. „Wir waren alle im Distance Learning, konnten nicht die Berufsschule besuchen, aber die Lehrabschlussprüfung stand vor der Tür. Ich muss zugeben, ich hatte schon Angst, dass ich es nicht schaffe!“ Fabian hat es aber geschafft.

Mittlerweile ist er im Immobilienbereich der ÖBB Infrastruktur AG beschäftigt, und auch auf eine JVR-Karriere kann er zurückblicken. „Als ich meine Lehre anfing, war mein Papa gerade Betriebsrat. Und wie es der Zufall so will, stand gerade eine JVR-Wahl an. Und weil ich mich gerne für andere einsetze, war für mich klar: Ich bin dabei!“ Auch heute noch setzt sich der Niederösterreicher für junge Menschen ein. Und zwar als Teil der vida Jugend, wo er bereits „viele Freunde fürs Leben“ gefunden hat, wie der 22-Jährige erzählt.

Fix ist nix

Ob als Jugendvertrauensrat oder als Teil der Gewerkschaft vida, für Fabian ist klar: „Gemeinsam kann man mehr bewegen!“ Deshalb ist es für ihn wichtig, dass „es Jugendvertrauensräte und die Gewerkschaft auch noch in Zukunft gibt. Denn wie schnell ein Arbeitsplatz auf einmal weg sein kann, hat das letzte Jahr uns allen gezeigt“, betont Fabian, der darauf verweist, dass vor allem Lehrlinge im Tourismus sprichwörtlich durch die Finger schauen mussten: „Hotels waren geschlossen, die Lehrausbildung blieb bei vielen auf der Strecke. Daher ist es wichtig, schon jetzt zu schauen, wie man die Lehre der Zukunft sichert.“

Von Null auf Hundert

Wir wechseln in das größte Vier-Sterne-Hotel Österreichs. Im Austria Trend Hotel Ananas treffen wir Serin Mrouki. Die 19-Jährige ist ausgebildete Hotel- und Gastgewerbeassistentin und arbeitet an der Rezeption. „Ich liebe die Abwechslung und die Arbeit mit Menschen. Doch gerade zu Beginn der Saison, im März vor einem Jahr, mussten wir die Hoteltüren schließen“, blickt Serin auf die Zeit des ersten Lockdowns zurück. Die letzten Monate waren nicht nur ungewöhnlich und ungewiss, sondern auch anstrengend. „Auch wenn die Arbeitstage aufgrund von Corona weniger geworden sind, ist der Druck jetzt höher als vor der Krise“, verrät die 19-Jährige. Nach wie vor sind Serin und viele ihrer KollegInnen in Kurzarbeit, während alle Lehrlinge wieder ihre Ausbildung antreten konnten, nachdem einige Hotels der Kette wieder aufsperren durften. „Hätten sie nicht im Hotel ihre Lehre machen können, hätten es einige jetzt schwer bei ihrer Lehrabschlussprüfung“, ist Serin überzeugt.

Kanzler-Briefe

Serin war auch eine von tausend jungen Menschen, die >>> dem Bundeskanzler im Frühjahr einen Brief geschrieben haben. „Viele Lehrlinge machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Die Regierung muss endlich aktiv werden!“, fordert die 19-Jährige. Sie wünscht sich von der Politik, dass auch den Jungen zugehört wird. „Nicht, weil wir jung sind, aber weil wir etwas zu sagen haben!“, betont Serin, die sich auch in der vida für junge Menschen engagiert, weil sie gerne anderen hilft, aber auch, weil sie etwas zurückgeben will. „Die Gewerkschaft ist immer für mich da gewesen. Sie lässt niemanden im Stich. Und das schätze ich sehr!“

Alles nach Plan

Vom Hotel in Wien fahren wir nach St. Pölten in die Lehrwerkstätte, wo wir auf Samuel Weissinger treffen, der bereits Zukunftspläne schmiedet. „Ich bin im 3. Lehrjahr zum Mechatroniker und Automatisierungstechniker. Ich möchte auch nach meiner Lehre bei den ÖBB bleiben und an Zügen und Waggons schrauben“, erzählt der 22-Jährige mit verschmitztem Lächeln. Immer nach Plan arbeitet Samuel auch als Jugendvertrauensrat, wo er mitten im ersten Lockdown seinen Start „hingelegt“ hat. Als Vorsitzender der ÖBB- Konzernjugendvertretung ist er für alle 2.000 ÖBB-Lehrlinge Ansprechpartner Nummer eins. „Corona war für uns Lehrlinge ein großes Thema“, blickt der Niederösterreicher zurück. „Plötzlich sitzt du daheim vor dem PC und kannst nicht mehr bei den Maschinen und Lernboards stehen. Da ist es völlig normal, dass viele Fragen und große Unsicherheiten auftauchen.“

Gemeinsame Erfolge

Für Samuel und seine KollegInnen im JVR-Team steht Sicherheit an erster Stelle. Denn die Corona-Krise hat klar vor Augen geführt, dass „es das Wichtigste ist, dass man sicher sein kann, dass man auch noch morgen einen fixen Arbeitsplatz hat“, betont Samuel, der seinen LehrlingskollegInnen eine gute Perspektive für ihre berufliche Zukunft geben möchte. Auch wenn das letzte Jahr sehr herausfordernd war, einen großen Erfolg konnte der junge Eisenbahner trotzdem „einfahren“. „Gemeinsam mit meinem JVR-Team haben wir eine >>> Corona-Prämie für alle Lehrlinge bei den ÖBB erreicht.“ Zusammenhalt wird bei den Lehrlingen der ÖBB großgeschrieben und trotzdem hat sich Samuel manchmal alleine gelassen gefühlt – vor allem zu Beginn der Pandemie. „Die Politik hat auf uns Lehrlinge vergessen. Man hat nicht geschaut, wie es mit der Lehre trotz Virus weitergeht. Man hat uns auch nicht zugehört“, kritisiert Samuel, der sich auch in der vida Jugend engagiert.

„Ich habe eine Krankenversicherung, wenn ich krank werde. Ich habe eine Autoversicherung, wenn ich ein Auto kaufe. Und wenn ich mich in der Arbeit  schützen will, dann bin ich Mitglied bei der Gewerkschaft!“

Sumit Kumar, Bundesjugendsekretär in der vida

Rettungsanker

Im ÖGB- und Gewerkschaftshaus an der Donaumarina in Wien machen sich Sumit Kumar und Roman Brunner für ihren nächsten Einsatz bereit. Die beiden Bundesjugendsekretäre der vida hatten in den letzten Monaten alle Hände voll zu tun. „Wir haben zu Beginn der Corona-Krise sofort versucht, die Ausbildung für die Lehrlinge zu sichern. Das heißt, den jungen Menschen die Möglichkeit geben, dass sie ihre Lehre überhaupt weitermachen können“, blickt Roman zurück. „Wir hatten im ersten Lockdown viele Anrufe von besorgten Lehrlingen, die eine einvernehmliche Auflösung ihres Lehrverhältnisses unterschreiben mussten, was klar nicht rechtmäßig war“, ergänzt Sumit. „Wir sind natürlich sofort aktiv geworden und haben den Jugendlichen geholfen!“ Ordentlich Druck gemacht hat die Gewerkschaft auch in Sachen Kurzarbeit. „Wir haben erreicht, dass Lehrlinge 100 Prozent ihres Lehrlingseinkommens bekommen. Das ist gerade für junge Menschen wichtig, die noch kein großes Einkommen haben, aber bereits ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten müssen“, so Sumit und Roman.

Keine Zeit verlieren

In der Corona-Krise leiden viele junge Menschen unter psychischen Belastungen. „Wenn man nicht weiß, ob es den Ausbildungsbetrieb auch noch in Zukunft gibt. Wenn man eine Zusage für eine Lehrstelle hat, die durch die Krise einfach verloren geht. Wenn man vor der Lehrabschlussprüfung steht und nicht weiß, ob man es packt, das sind schon Momente, wo man sich hilflos fühlt“, betont Sumit, der auch nicht mit Kritik an der Regierung spart: „Es hat vor allem zu Beginn der Krise viel zu wenig Informationen für Lehrlinge gegeben. Die Jugendlichen wurden mit ihren Sorgen von der Regierung alleine gelassen!“ Hier ist die vida Jugend „eingesprungen“ und hat die Lehrlinge laufend mit wichtigen Informationen „versorgt“.

„Als vida-Mitglied hast du nicht nur Schutz in der Arbeit, sondern viele Vorteile in deiner Freizeit. Du bist Teil einer großen solidarischen Familie und kannst mitbestimmen!“

Roman Brunner, Bundesjugendsekretär in der vida

Hört uns zu

Junge Menschen brauchen Sicherheit und Perspektiven, davon sind Sumit und Roman überzeugt. Für die beiden vida-Jugendgewerkschafter ist es höchste Zeit, dass die Regierung handelt und die Rahmenbedingungen für die Lehre der Zukunft schafft. „Seit Monaten gibt es vonseiten der Bundesregierung nur Ankündigungen. Anstatt aber in die Umsetzung zu kommen und in die Lehrlingsausbildung zu investieren sowie Lehrplätze zu schaffen, überlässt man die Jugendlichen ihrem Schicksal“, kritisiert Sumit, der auch in Zukunft für die Lehrlinge in unserem Land kämpft. An seiner Seite Roman, der ganz klar sagt: „Auch Lehrlinge haben sich eine gute Bezahlung und faire Arbeitsbedingungen verdient. Sie sind die Fachkräfte von morgen, die wir dringend brauchen. Schauen wir gemeinsam, dass wir Österreich zukunftssicher machen und die jungen Menschen in unserem Land gut ausbilden!“

Deine vida Jugend - schau vorbei!

Wir sind für die Lehrlinge in Österreich da. Wir sind vor Ort in den Betrieben, den Lehrwerkstätten und Berufsschulen. Wir beantworten arbeitsrechtliche Fragen, überprüfen Lehrverträge, Arbeitszeiten und Überstunden. Wir unterstützen Lehrlinge in ihrer Ausbildung  und stehen Jugendvertrauensräten zur Seite. Den Weg ins Berufsleben zu finden ist schwer genug, auch ohne Corona-Krise! Aber eines ist sicher: vida ist auf deiner Seite! Wir vertreten deine Interessen ab deinem ersten Tag im Berufsleben bis in die Pension!

Wir sehen uns auf >>> www.vidalehrling.at

 

Für dich da! Gewerkschaft vida Johann-Böhm-Platz 1
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