Und wie geht es weiter?

Es ist mittlerweile sieben Monate her, dass wir gemeinsam mit Berend Tusch, dem Vorsitzenden des vida-Fachbereichs Tourismus, und Andreas Wiesmüller, Chef des Cafe Heuer am Karlsplatz, im Rahmen von „vida fragt nach“ ein >>>Videointerview zum damaligen Lockdown, zur Corona-Situation und zum Wiederaufsperren führten. Inzwischen sind wir im dritten Lockdown und das Virus hat die Lage im Tourismus weiter verschärft. Jetzt sprach Redakteur Martin Mandl wieder mit den beiden Experten. Gemeinsam ließ man – im Rahmen einer neuen Folge von „vida fragt nach“ die vergangenen Monate Revue passieren, diskutierte die Herausforderungen und wagte einen Blick in die Zukunft.

Die Tourismusbranche ist vom Corona-Virus und den Lockdowns am stärksten betroffen. Was ist in den vergangenen Monaten seit unserem ersten Zusammentreffen passiert?

Berend Tusch: Es ist leider das eingetreten, was wir uns alle nicht erhofft hatten, nämlich weitere Lockdowns. Wir hätten uns alle gewünscht, dass sich alles wieder normalisiert. Dass die Betriebe wieder Umsätze machen und die Kolleginnen und Kollegen wieder ihre Arbeit aufnehmen können. Was passiert ist, ist dass die Leute keine Beschäftigung gehabt haben. Das ist einerseits kompensiert worden mit der Kurzarbeit. Ja, da darf man aber nicht vergessen, dass das mit bis zu 20 Prozent Gehaltsreduktion verbunden ist. Was ich aber von den Kolleginnen und Kollegen höre, ist, dass ihnen einfach die Arbeit abgeht und es fehlt ihnen die Beschäftigung und ihnen fällt die Decke auf den Kopf.

Andreas, wie geht es dir? Wie geht es deinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?

Andreas Wiesmüller: Natürlich ist es unangenehm. Aber es ist noch immer bei mir persönlich Leiden auf hohem Niveau. Auch im Vergleich zu den Beschäftigten, die im Lockdown sind und mit Kurzarbeit bzw. ohne Trinkgeld auskommen müssen. Da geht’s mir persönlich sehr gut. Dass die Situation für den Betrieb schwierig ist, ist klar. Wir bereiten uns aber auf das Wiederaufsperren vor. Wir denken aber auch darüber nach, ob es neue Wege gibt. So nutzen wir die Zeit im Management- und Kern-Team. Das ist auch wichtig für die Stimmung bei den Leuten selbst. Die Kolleginnen und Kollegen wollen arbeiten.