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Zusammenstehen auch in der Krise

Corona-Kurzarbeit für Kosmetik-Quintett.

Amanda Börner ist Chefin eines Sechs-Damen-Betriebes und hat ihre fünf Kosmetikerinnen in die Corona-Kurzarbeit geschickt. Wie sie sagt, möchte sie "ihren Mädels" ein gutes Gefühl geben. 

Du hast ein Unternehmen mit fünf Mitarbeiterinnen. Welche Gedanken sind dir in den vergangenen sieben Tagen durch den Kopf geschossen? 

Amanda Börner: "Natürlich habe mir Gedanken gemacht. Es gab schon vorher eine vorsichtige Grundstimmung. Ich sage einmal, dass es bei uns in der Branche aber etwas einfacher ist, weil wir generell Zugriff auf Desinfektionsmittel haben. Und darauf wurde einfach noch mehr geachtet. Es wurde dann ja auch schon gemunkelt, dass die Maßnahmen der Regierung kommen. Am Anfang war außerdem nicht klar, wie diese Kurzarbeit aussehen wird. Das war nicht einfach. So ehrlich bin ich." 

Du beschäftigst auch drei Lehrlinge... 

Amanda Börner: "Jawohl, das tue ich. Zunächst waren Lehrlinge für das Kurzarbeits-Modell kein Thema. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass sie doch reingekommen sind. Dadurch war dann auch gleich klar, dass wir dieses Modell nutzen, denn Kündigen ist kein Thema für mich. Ich möchte den Mitarbeiterinnen ein gutes Gefühl geben. Sie sollen sich sicher sein, dass wir zueinander stehen auch in der Krise. Das hat etwas mit Verantwortung zu tun."

Wie sieht der Kontakt zu den Mitarbeiterinnen im Moment aus? 

Amanda Börner: "Wir sind nach wie vor in Kontakt, wenn auch nicht täglich. Wir sind uns alle sehr nahe, nicht nur gegenüber den Kunden. Das ist so in der Branche. Wir haben die Angelegenheit mit einer Videokonferenz geklärt. Auch damit die Mitarbeiterinnen wissen, was auf sie zukommt. In Feierlaune sind Mitarbeiterinnen wahrscheinlich nicht, weil alles etwas gebremst ist, aber die Erleichterung ist zu spüren. Meine Mädels würden lieber arbeiten. Das ist mein Gefühl."

Wie lange wird diese Lage andauern? 

Amanda Börner: "Meine Hoffnung ist, dass wir im Mai wieder aufsperren dürfen."

Wie fühlst du dich selbst? 

Amanda Börner: "Mir selbst geht es gut, obwohl ich schon sagen muss, dass diese vergangenen eineinhalb Wochen nicht einfach waren, ein Auf und Ab der Gefühle." 
 

 

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