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Neue Allianz gegen Lohn- und Sozialdumping

Einsatz für faire Löhne, gesicherte Ruhezeiten und anständige Arbeitsbedingungen.

Volle Unterstützung gibt es von der vida für ein neu gegründetes europäisches Bündnis gegen Lohn- und Sozialdumping bei LKW-FahrerInnen. „Mit dem neuen Abkommen können wir dem Abwärtstrend bei Sozialem und Entlohnung im Transportwesen endlich effektiv entgegenwirken“, sagt Karl Delfs, Sekretär des Fachbereichs Straße.

Riesiger Schaden durch Profitgier

Der Handlungsbedarf um gegen Lohn- und Sozialdumping auf Europas Straßen gemeinsam vorzugehen ist groß. „Alleine in Österreich werden durch illegale Kabotage rund 10.000 Transporte statt von österreichischen von ausländischen Unternehmen durchgeführt. Dem Staat und dem Sozialversicherungssystem entgehen dadurch rund 500 Millionen Euro, zudem gehen mehr als 14.000 Jobs verloren“, so Delfs. Er kündigt an, „dass wir gemeinsam mit osteuropäischen Gewerkschaften die kurzsichtige Vorgangsweise osteuropäischer Politiker und gieriger Unternehmer deutlich stärker bekämpfen wollen und noch mehr Druck aufbauen werden, damit LKW-LenkerInnen in Zukunft keine teils lebensgefährlichen Praktiken mehr auf sich nehmen müssen, um halbwegs anständige Löhne zu bekommen.“

Unzumutbare Arbeitsbedingungen

Wie dramatisch die Arbeitsbedingungen im Fernverkehr sind zeigt eine von der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF) in Auftrag gegebene Studie. Demnach werden sechs von zehn FahrerInnen nach Kilometerleistung bezahlt, und zwar nur mit rund zehn Euro brutto für 100 Kilometer, von denen auch noch Schäden und Strafen bezahlt werden müssten. „Das führt dazu, dass die FahrerInnen die Lenk- und Ruhezeiten nicht einhalten und teils 24 Stunden quer durch Europa unterwegs sind. Völlig übermüdet stellen sie für sich und andere VerkehrsteilnehmerInnen ein immenses Sicherheitsrisiko dar“, warnt Delfs. Die Studie zeigt außerdem, dass vier von fünf FahrerInnen täglich im Lkw kochen und dass 70 Prozent von ihnen über zwölf Wochen am Stück nicht zuhause waren.  80 Prozent erhalten kein Geld fürs Be- und Entladen.

Einsatz für tausende Arbeitsplätze in Österreich 

„Mit dem neuen Bündnis haben wir eine neue Chance, diese unzumutbaren Arbeitsbedingungen endlich abzudrehen. Gemeinsam mit anderen europäischen Verkehrsgewerkschaften werden wir nicht weiter zusehen, wie Arbeitnehmerschutz systematisch und ungehindert mit Füßen getreten wird. Außerdem stärkt das neue Bündnis den Wirtschaftsstandort Österreich und kann für tausende neue Arbeitsplätze bei uns sorgen“, so Delfs.
  

 

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Über uns

Der Fachbereich Straße in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen aller Berufskraftfahrer:innen in Österreich. Beschäftigte in der Güterbeförderung, Spedition und Logistik gehören ebenso dazu wie Autobuslenker:innen oder aber auch Mietwagen- und TaxifahrerInnen. Am „Arbeitsplatz Straße“ unterwegs zu sein, ist mit einer hohen Verantwortung verbunden. Damit die Beschäftigten ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Wir machen uns vor allem für jene Berufskraftfahrer:innen stark, die mit schwerwiegenden arbeitsrechtlichen Problemen zu kämpfen haben. Fragwürdige Praktiken bei der Entlohnung ebenso wie teils nicht ordnungsgemäße Anmeldung zur Sozialversicherung oder dubiose Scheinselbständigkeit sind die Hauptthemen unserer Arbeit. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben.

Fachbereichsvorsitzender: Markus Petritsch
Fachbereichssekretär: Toni Pravdic, Karl Delfs