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Wien-Marathon: Auch private Sicherheitsdienste erbringen Höchstleistungen

vida-Woditschka: „Boost bei Ausbildung dringend notwendig“

In wenigen Stunden fällt der Startschuss für das Marathon-Wochenende in Wien. Mehr als 40.000 Läuferinnen und Läufer aus mehr als 120 Nationen und hunderttausende Zuschauer sind beim 35. Vienna City Marathon mit dabei. „Diese Großveranstaltung sicher über die Bühne zu bringen, ist eine Riesenherausforderung. Trotz eines umfassenden Sicherheitskonzeptes gibt es noch viele Unsicherheiten. Vor allem was den Einsatz der privaten Sicherheitsdienste betrifft“, warnt Ursula Woditschka, Sekretärin des Fachbereichs Gebäudemanagement in der Gewerkschaft vida.

Ausbildung erhöht Sicherheit

Hunderte private Security-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sind im Einsatz. „Im privaten Sicherheitsgewerbe gibt es jedoch weder eine einheitliche Berufsausbildung noch eine Ausbildungsverpflichtung oder Qualitätsstandards“, so Woditschka. Die Beschäftigten werden oft im Schnellverfahren gecastet, bekommen eine Turbo-Einschulung und werden dann eingesetzt. „Diese gekaufte Sicherheit bringt jedoch oft zahlreiche, teils gefährliche Nachteile mit sich. Gesetzlicher Standard ist derzeit nämlich nichts, nicht einmal Grundkenntnisse in erster Hilfe oder Brandschutz. Wer garantiert, dass im Fall des Falles beim Marathon nicht auch die privaten Bewacher davonlaufen, weil sie heillos mit der Situation überfordert sind?“, sagt die vida-Gewerkschafterin.

„Mit einer klaren gesetzlichen Regelung, welche Aufgaben zu welchen Bedingungen an private Sicherheitsdienste ausgelagert werden dürfen, und mit einheitlichen Ausbildungs- und Qualitätsvorschriften hätten auch Lohn- und Sozialdumping in diesem Bereich ein Ende“, ist Woditschka überzeugt. Ein Sicherheitsdienstleistungsgesetz sowohl zum Schutz der Beschäftigten als auch derer, die sie beschützen sollen, sei längst überfällig.

Österreich braucht einheitliche Regeln

Die vida-Gewerkschafterin kritisiert zudem, dass jedes Bundesland in Österreich unterschiedliche Vorgaben hat, wie hoch der Personaleinsatz im Sicherheitsbereich bei Veranstaltungen zu sein hat: „Dieser gesetzliche Fleckerlteppich gehört entsorgt. Wir brauchen einheitliche gesetzliche Regelungen. Sicherheit ist vom Bodensee bis zum Neusiedlersee gleich viel wert und braucht beste Bedingungen.“ Abschließend betont Woditschka noch einmal, dass das „Sicherheitsrisiko beim Wien-Marathon ohne Zweifel professionell eingeschätzt wurde. Hinterfragt werden muss aber, wie qualifiziert die Menschen sind, die von privaten Sicherheitsdiensten im Einsatz sind. Klare Spielregeln sind für die Zukunft unabdingbar.“

 

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