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Gewerkschaft vida: Trifft Türkis-Blau Entscheidungen im Halbschlaf?

vida-Tusch: „Kürzung der Ruhezeiten ist Anschlag auf Gesundheit der Beschäftigten“

„Die künftige Regierung hält Schlafen wohl für Zeitverschwendung. Anders kann ich mir die geplante Verkürzung der Ruhezeit für Tourismusbeschäftigte nicht erklären“, zeigt sich Berend Tusch, Vositzender des Fachbereichs Tourismus in der Gewerkschaft vida, entsetzt. „Gerade im Hotel- und Gastgewerbe, wo die Beschäftigten Höchstleistungen bringen und Stress und hohe Arbeitsbelastungen an der Tagesordnung stehen, sollen die dringend notwendigen Erholungsphasen zusammengekürzt werden. Das ist nichts anderes als eine Katastrophe für die rund 200.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Anschlag auf die Gesundheit der Menschen ist ein politischer Murks allererster Güteklasse“, ärgert sich der vida-Gewerkschafter.

Ruhezeit-Verkürzung ist Irrweg  

Im Tourismus sind die gesundheitlichen Belastungen enorm hoch. Physische Belastungen und Zeitdruck setzen den Beschäftigten zu. Angesichts dieser Probleme kann es nicht die Antwort sein, die bestehenden Ruhezeiten weiter zu verkürzen, steht für Tusch außer Frage: „Viele arbeiten bis spät in die Nacht, müssen dann einen langen Heimweg zurücklegen und sollen in der Früh wieder bereit stehen - und das ohne adäquate Erholung. Neben der hohen Stressbelastung und den ungünstigen Arbeitszeiten kurbeln auch mangelnde Aufstiegschancen die Unzufriedenheit vieler MitarbeiterInnen weiter an.“

Gesundheitsrisiko minimieren

Es ist kein Geheimnis, dass wenig Schlaf ungesund ist. Aus fast keiner anderen Branche kommen so viele Langzeiterkrankte wie aus dem Tourismus. „Die psychisch und physisch sehr anstrengende Arbeit braucht Ruhephasen und Erholung“, mahnt Tusch. In der Unfallstatistik ganz oben stehen Stolper- und Sturzunfälle oder Verletzungen mit Maschinen und Werkzeugen. „Es besteht dringender Aufholbedarf beim Angebot guter Arbeitsplätze. Dazu gehört auch das Bekenntnis zu gesundheitsfördernden Maßnahmen seitens der Koalitionsverhandler. Alles was wir bisher präsentiert bekommen haben, sind irrwitzige Vorschläge, die offenbar in nächtlichen Verhandlungsrunden im Halbschlaf beschlossen wurden.“

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Der Fachbereich Dienstleistungen in der Gewerkschaft vida setzt sich aus mehreren größeren Branchen sowie einer Reihe Klein- und Kleinstbetriebe zusammen. Hier sind neben HandelsarbeiterInnen, FriseurInnen, KosmetikerInnen und FußpflegInnen genauso vertreten wie gewerbliche MasseurInnen. Die Wirtschaftsbranche Abfall- und Abwasserwirtschaft findet sich hier, und auch im Garagen und Tankstellenbereich beraten und vertreten wir österreichweit unsere Mitglieder. Dabei stellen wir uns laufend den sich ständig ändernden Berufsanforderungen im Rahmen der Weiterentwicklung der Berufsbilder. Wir kämpfen für faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne. Schließlich sind sie unabdingbare Voraussetzungen für ein Mehr an Lebensqualität.

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