vida

Das war 2014
Eine Erfolgsbilanz aus Sicht der Gewerkschaft vida.

Wir geben dir hier einen kurzen Überblick über Erfolge, die vida im Jahr 2014 für die Beschäftigten erreichte.

3. VIDA-GEWERKSCHAFTSTAG: Gemeinsam für mehr Gerechtigkeit

vielseitig. entschlossen. stark. Für mehr Verteilungsgerechtigkeit. Unter diesem Motto stand der  3. vida-Gewerkschaftstag. Vom 4. bis 6. November 2014 hat vida Bilanz über die vergangenen vier Jahre gezogen, die personellen Weichen gestellt und ein neues Grundsatzprogramm beschlossen. Mit dem Gewerkschaftstag wurde auch die vida-Struktur verändert. In acht Fachbereichen arbeiten FunktionärInnen und Beschäftigte der vida zusammen, um gemeinsam die Arbeitswelt im Interesse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu gestalten.

Eisenbahn: Kampf gegen Lohn und Sozialdumping

Mit einer „neuen Welle aus Sozial- und Lohndumping“ sieht vida die Beschäftigten im grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr ins südliche Österreich konfrontiert: „Abgesehen von den bestehenden Problemen beim ungarischen Cateringableger von Henry am Zug droht jetzt weiteres Lohndumping durch slowenisches Lokpersonal im Güterverkehr sowie durch tschechisches Catering-Personal im Personenverkehr“, so vida-Gewerkschafter Gerhard Tauchner. Ausländisches Bahnpersonal müsse aber für die Zeit, die es in Österreichs Bahnnetz fahre, aliquot nach geltenden österreichischen Konditionen entlohnt werden. vida fordert deshalb schärfere und häufigere Kontrollen durch die Behörden.

Eisenbahn: Proteste gegen ÖIAG-Eingliederung

Vor allem die ÖVP will über die Eingliederung aller Unternehmen, an denen Österreich beteiligt ist, sprechen – also auch über ÖBB und ASFINAG. Laut Regierungsangaben sollte bis Ende 2014 Klarheit bestehen. Für den Fall der Eingliederung in die ÖIAG haben die BetriebsrätInnen von ÖBB und ASFINAG bei einstimmig massiven Protest beschlossen, da durch die Übertragung der Konzerne in die Staatsholding Arbeitsplatzvernichtung, Privatisierung und Ausverkauf drohe.  Ab November veranstalteten sie vorerst in allen Bundesländern eine Infotour durch die Betriebsstätten, um die Belegschaften über die Pläne der Bundesregierung für die für die Mobilitätsversorgung der Bevölkerung systemrelevanten Infrastrukturbetriebe ÖBB und ASFINAG aufzuklären.  

Eisenbahn-Lohnabschluss:  Mehr Netto im Geldbörsel!

Erstmal gab es 2014 Nettolohnverhandlungen im Eisenbahnbereich. Am 24. Juli 2014 gegen ein Uhr früh, nach zahlreichen Betriebsversammlungen und Verhandlungsrunden war das sehr gute Ergebnis fixiert: Netto bis 2,6 Prozent mehr 1.500 Euro Mindestlohn ist jetzt im Eisenbahnbereich erfüllt. Die KV- und Ist-Löhne sowie die Lehrlingsentschädigungen werden rückwirkend mit 1. Juli 2014 um 1,8 bis 2,6 Prozent netto (im Schnitt 2,2 Prozent netto) angehoben. Das entspricht einer Bruttoerhöhung der Gehälter im Ausmaß von 2,4 bis 3,8 Prozent (im Schnitt 2,6 Prozent brutto) bzw. um mindestens 55 Euro. Die Nebenbezüge werden um 2,4 Prozent brutto angehoben. Das Ziel, Reallohnverluste abzuwehren, wurde erreicht.

Eisenbahn: Übergriffe auf Zugpersonal stoppen!

Im Jahr 2013 hat es 86 gewalttätige Übergriffe mit teils schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen für die Betroffenen auf ÖBB-ZugbegleiterInnen gegeben; die Hälfte davon in Zügen in der Ostregion. Der Zentralbetriebsratsvorsitzende der ÖBB Personenverkehr AG, Helmut Radlingmayr, und vida schlagen Alarm: „Es ist keine Wende zum Besseren in Sicht. 2014 gab es in den ersten drei Monaten des Jahres bereits 16 tätliche Angriffe auf Bedienstete in den ÖBB-Zügen.“ vida fordert deshalb u. a. ein Ende des schaffnerlosen Zugbetriebs und mehr Eisenbahnaufsichtsorgane. 

Luftfahrt: AUA-KV Abschluss

Standortsicherung, Erhalt der Arbeitsplätze, Investitionen in die Flotte und Rechtssicherheit sowohl für den AUA-Konzern wie auch für die 3.200 im Bordbereich Beschäftigten seien nun mit dem Abschluss der Detailverhandlungen und der Unterzeichnung des AUA-Konzern-Kollektivvertrags gewährleistet, sind der vida-Vorsitzende Gottfried Winkler und der AUA-Betriebsrat-Bord-Vorsitzende Karl Minhard erfreut: „Der neue KV für das fliegende Personal spiegelt wider, was derzeit angesichts der teils dramatischen europaweiten Entwicklungen in der Luftfahrtbranche machbar und notwendig war.“

Luftfahrt: Niki Kollektivvertrag unterzeichnet

Die Gewerkschaften GPA-djp und vida und der zuständige Fachverband  in der Wirtschaftskammer Österreichs haben einen Unternehmenskollektivvertrag für die NIKI Luftfahrt GmbH unterzeichnet. Damit ist die Zeit der Leiharbeit bei der Fluglinie vorbei, alle Beschäftigten unterliegen einem geregelten Arbeitsverhältnis.

Luftfahrt: KV-Abschluss Flughafenarbeiter

Nach neun langen aber konstruktiven Verhandlungsrunden konnte der Kollektivvertrag für die rund 3.500 ArbeiterInnen auf den österreichischen Verkehrsflughäfen mit einer Lohnerhöhung in der Höhe von 2 (Flughafen Wien) bzw. 2,5 Prozent (Bundesländerflughäfen) erfolgreich abgeschlossen werden. Zudem ist eine Erhöhung der Sonntags- und Nachtzulage auf 2,35 Euro pro Stunde erreicht worden. Der KV-Abschluss gilt rückwirkend per 1. Mai 2014; die Laufzeit beträgt 12 Monate.

Luftfahrt: FluglotsInnen-Betriebsversammlungen

Bei Betriebsversammlungen Ende Jänner 2014 auf allen österreichischen Flughäfen und in der Austro Control-Zentrale in Wien herrschte große Betroffenheit, aber auch enorme Entschlossenheit gegen die von der EU-Kommission geplante Zerschlagung der europäischen Flugsicherung. In Wien haben rund 400 Beschäftigte teilgenommen und den europaweiten Aktionstag der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF) gegen die Kommissionspläne unterstützt.

Straße: Bestbieter statt Billigstbieter bei Busausschreibungen

vida begrüßt ausdrücklich, dass ÖBB und ASFINAG ihre Projekte zukünftig nach dem Bestbieterprinzip ausschreiben wollen. Von dieser Initiative profitieren durch bessere Qualität sowohl die Kunden als auch die Beschäftigten. Sozial- und Lohndumping können damit endlich wirksam bekämpft werden.  Außerdem zeige sich hier die Vorbildwirkung von Unternehmen im öffentlichen Besitz: Die Initiative beweist einmal mehr: ÖBB und ASFINAG haben nichts in der Privatisierungsagentur ÖIAG zu suchen. Dort geht es um Einsparungen auf Kosten der Kunden und der Beschäftigten, nicht um die Einhaltung von Qualitäts- und Sozialkriterien!

Straße: Gigaliner gestoppt!

vida begrüßt die Entscheidung des EU-VerkehrsministerInnenrats vom 5. Juni 2014, den grenzüberschreitenden Verkehr von Gigalinern nicht zuzulassen. Damit folgt der Rat dem überwältigenden Votum des Europäischen Parlaments. Unser jahrelanger Einsatz mit der AK und zahlreichen NGOs hat sich ausgezahlt. Ein Erfolg für die Transportbeschäftigten, gut für die Verkehrssicherheit sowie ein Sieg für die Bahn und die Umwelt.

Straße: Plus 2 Prozent Lohnerhöhung und rahmenrechtliche Verbesserungen

Plus 2 Prozent Lohnerhöhung samt rahmenrechtlicher Verbesserungen wie bezahlte Weiterbildungszeiten hat die Gewerkschaft vida für die rund 60.000 Lkw-LenkerInnen mit dem Abschluss des Kollektivvertrags für die Beschäftigten des Güterbeförderungsgewerbes erreicht. Ebenfalls um 2 Prozent erhöht werden alle Zulagen und die Lehrlingsentschädigungen. Der KV gilt ab 1. Jänner 2015; seine Laufzeit beträgt 12 Monate.

Tourismus:  Mehr Geld für Beschäftigte im Hotel- und Gastgewerbe

Im monatelangen Ringen um eine Einkommenserhöhung für die Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe konnten die Gewerkschaften vida und GPA-djp eine bundesweite Lösung erreichen. Für die rund 200.000 Beschäftigten wurden mit 1. September die kollektivvertraglich festgelegten Löhne bzw. Gehälter sowie die Lehrlingsentschädigungen um 2,2 Prozent erhöht. Die Forderung der Arbeitgeber nach einer Verkürzung der Nachtruhezeit und einer Verlängerung des Durchrechnungszeitraums als Vorbedingung für eine Einkommenserhöhung konnte abgewehrt werden.

Tourismus: Generelles Rauchverbot für bessere Arbeitsbedingungen in der Gastronomie umsetzen!

Anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai erneuert vida die Forderung nach einem generellen Rauchverbot in der Gastronomie.  „Die Gesundheit der Beschäftigten wird in der Diskussion um Rauchen oder Nichtrauchen in Lokalen viel zu wenig berücksichtigt “, sagt vida-Vorsitzender Gottfried Winkler. „Wenn wir länger gesund im Job bleiben wollen, muss das oberste Gebot lauten, auch für gesunde Arbeitsplätze zu sorgen. An einem generellen Rauchverbot führt daher kein Weg vorbei“, so Winkler. Für die Gewerkschaft vida steht der Gesundheitsschutz der Beschäftigten an erster Stelle.

Tourismus: Allergene Stoffe: Beschäftigte haften nicht für Kennzeichnung!

Mit 13. Dezember 2014 gilt in Österreich die Allergeninformationsverordnung, mit der die EU-Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung umgesetzt werden. Dazu hält der neue Vorsitzende des Fachbereichs Tourismus in der Gewerkschaft vida, Berend Tusch, fest: „Die Allergeninformationsverordnung richtet sich klar an die Inhaber von Gastronomiebetrieben und damit an die Arbeitgeber. Die Verpflichtung darf nicht auf die Beschäftigten abgewälzt werden. Sollte es Versuche geben, die Verantwortung den MitarbeiterInnen zuzuschieben, können sie sich jederzeit an die Gewerkschaft vida wenden!“

Dienstleistungen: KV FriseurInnen mit Lohnplus und Zulage für SaisonleiterInnen

vida hat für die Beschäftigten in Friseurbetrieben einen erfreulichen Kollektivvertragsabschluss für 2014 erreicht. Die Löhne steigen mit 1. April 2014 um durchschnittlich 2,4 Prozent, wobei die niedrigste Lohngruppe und die Gruppe der  BerufseinsteigerInnen am stärksten profitieren. Außerdem gibt es erstmals eine Zulage für SalonleiterInnen.

Gesundheit: Operation Menschlichkeit – BetriebsrätInnen fordern bessere  Arbeitsbedingungen in Spitälern

PatientInnen brauchen Zuwendung und kompetente Pflege. Doch der Druck auf die Spitalsbeschäftigten in Oberösterreich steigt. Die Arbeit wird immer mehr – auch wegen der Spitalsreform. Die Folgen sind mehr Langzeitkrankenstände, psychische Erkrankungen und das Gefühl, es nicht gesund bis in die Pension zu schaffen. Die BetriebsrätInnen der oberösterreichischen Krankenhäuser starteten deshalb mit Unterstützung der Gewerkschaften vida, GPA-djp, GdG-KMSfB und GÖD die „Operation Menschlichkeit“ für gesunde Arbeitsbedingungen.

Soziale Dienste: 10 Jahre BAGS KV – eine Erfolgsgeschichte?!

Mit der Einführung des BAGS Kollektivvertrags für die österreichische Sozial- und Gesundheitsbranche am 1. Juli 2004 gelang ein in Europa einzigartiger Erfolg. Der BAGS-KV sorgt seither für eine Vereinheitlichung der Löhne/Gehälter und des Rahmenrechts in der Branche. Der KV gilt inzwischen für etwa 100.000 ArbeitnehmerInnen und schafft für 60 Sozialberufe Mindeststandards, die nicht unterschritten werden dürfen. Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums wurden bei einer Veranstaltung Stärken und Schwächen analysiert, Erfahrungen ausgetauscht und ein Blick in die Zukunft geworfen.

INITIATIVEN UND SCHWERPUNKTE

Lohnsteuer runter! Eine Kampagne von ÖGB und AK

Jetzt sind die ArbeitnehmerInnen und die PensionistInnen dran! Diese Forderung überbrachten Mitte November ÖGB und Arbeiterkammer gemeinsam mit den 882.184 Unterschriften zur Lohnsteuersenkung der Bundesregierung. Von Juli bis Oktober haben hunderttausende Menschen die Kampagne von ÖGB und AK „Lohnsteuer runter! Damit netto mehr Geld bleibt“ unterstützt – auch vida hat mobilisiert und tatkräftig Unterschriften gesammelt. Darüber hinaus hat das vida-Magazin zwei Schwerpunktausgaben der Kampagne gewidmet. Infos zur ÖGB/AK-Kampagne auf www.lohnsteuer-runter.at

TTIP, CETA und TiSA: Unfairen Handel stoppen

Hinter verschlossenen Türen verhandeln EU und USA über das Freihandelsabkommen TTIP. Versprochen werden positive Wirtschaftseffekte, verschwiegen wird, dass nationale Regulierungen zum Schutz von ArbeitnehmerInnen und für sozialstaatliche Absicherungen unverzichtbar sind. Umstritten ist der Investitionsschutz. Dieser soll ausländische Konzerne ermächtigen, den Staat vor privaten Schiedsgerichten auf Schadenersatz zu klagen.
vida-Vorsitzender Gottfried Winkler hat am 3. Gewerkschaftstag einen Initiativantrag eingebracht: vida fordert den Stopp der Verhandlungen über die Freihandelsabkommen TTIP (zwischen EU und USA), CETA (zwischen EU und Kanada) und TisA (Dienstleistungen) in ihrer derzeitigen Form.

Wege aus der Krise: Zivilgesellschaftliches Zukunftsbudget

Auch 2014 hat sich vida in der Allianz „Wege aus der Krise“ für mehr Verteilungsgerechtigkeit in unserer Gesellschaft eingesetzt. Es gibt Alternativen zu Kaputtsparen und Kürzen, wenn alle einen fairen Anteil leisten – auch die Superreichen.  Zum fünften Mal hat die Allianz das Zivilgesellschaftliche Zukunftsbudget für Österreich erarbeitet, das heuer im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert wurde. Das 100 Seiten starke Konzept zeigt, wie die Arbeitslosigkeit in Österreich nahezu halbiert werden kann.
www.wege-aus-der-krise.at

Tatort Arbeitsplatz: Gemeinsam gegen Gewalt am Arbeitsplatz

Gewerkschaftsübergreifend wird gegen Gewalt am Arbeitsplatz gekämpft. So haben die BetriebsrätInnen von ÖBB und Wiener Linien sowie die Gewerkschaften vida und GdG-KMSfB im Frühjahr 2014 eine Kooperation beschlossen, mit dem Ziel, einen gemeinsamen Forderungskatalog in Sicherheitsfragen zu erarbeiten.

Rund um die Themen Gewalt und Sicherheit sowie Gesundheit und Alter am Arbeitsplatz fanden 2014 eine Reihe von interessanten Seminare und Fachvorträge für Mitglieder und Interessierte statt.

Tatort Arbeitsplatz: Die Behindertenvertrauensperson - Fit für die Praxis

Unter dem Titel „Die Behindertenvertrauenspersonen – fit für die Praxis“ haben  am 11. März vida, GdG-KMSfB, ÖGB Chancen Nutzen Büro und Arbeiterkammer Wien  zu einer Veranstaltung eingeladen, um über aktuelle Entwicklungen und gesetzliche Neuerungen zu informieren  sowie Vernetzung und Erfahrungsaustausch zu ermöglichen.“ 

vida Jugend: Mehr Qualität und Fairness für Gastronomielehrlinge

„Wenn bereits Gastronomielehrlinge selbst vor dem Parlament aufmarschieren, dann muss Feuer am Dach der Tourismusbetriebe sein“, meint der Jugendvorsitzende der vida. Die Gewerkschaftsjugend rief zur Unterstützung der Bürgerinitiative zur Verbesserung der Lehrlingsausbildung auf.

vida "Rote Karte": vida Jugend kämpft für Respekt in der Lehrlingsausbildung

„Herr Plachutta wird noch mehr Rot sehen, wenn er gegenüber seinen ArbeitnehmerInnen nicht mehr Respekt zeigt“, erklärte der Vorsitzende der vida Jugendabteilung Markus Della-Pietra. Es war nicht das erste Mal, dass der Rindfleischkönig in der Öffentlichkeit für seinen Umgang mit MitarbeiterInnen kritisiert wird.

vida bei Regenbogenparade: Für mehr Vielfalt und Respekt am Arbeitsplatz

vida engagiert sich für Vielfalt und Respekt am Arbeitsplatz. 2014 nahm die Gewerkschaft erstmals an der Regenbogenparade in Wien teil und setzte damit ein starkes Zeichen für eine Kultur der Solidarität, Akzeptanz und Gleichberechtigung. Die Gewerkschaften und der ÖGB setzen sich permanent gegen Diskriminierung und Benachteiligung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-Personen und Intersexuellen Menschen ein und stehen für Menschenrechte und für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft!