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ÖGB: Tag der Pflege: Gute Pflege für alle! Österreich braucht uns.

Kundgebung in Wien, Solidaritätsveranstaltung in Innsbruck.

Anlässlich des Internationalen Tags der Pflege schlossen sich die Gewerkschaften GÖD, GPA-djp, vida und younion auf Initiative der ÖGB-Fachgruppenvereinigung für Gesundheits- und Sozialberufe zusammen, um auf die herausfordernde Situation in der Pflege aufmerksam zu machen. Ziel ist es, gemeinsam ein klares Zeichen für die Gesundheits- und Krankenpflege zu setzen: Österreich braucht gute Pflege – ob in der Hauskrankenpflege, den Pflegewohnhäusern, den Spitälern, ob selbstständig, ob bei privaten oder öffentlichen Trägern.

ÖGB-Vizepräsident und GÖD-Vorsitzender Norbert Schnedl zeigt klar auf, dass die derzeitige Lage in den Gesundheits-, Pflege und Betreuungseinrichtungen von einem Personalmangel bestimmt wird und, dass das keine Zukunftsperspektive ist. „Die Kolleginnen und Kollegen in den Einrichtungen versuchen, jeden Tag die fehlenden Ressourcen mit Höchstleistungen auszugleichen, aber jetzt ist der Punkt erreicht, wo es einfach nicht mehr geht. Die Kollegenschaft ist an ihrer Belastungsgrenze angekommen, die Ausfälle durch beruflich bedingte Krankheiten und Burn-Out steigen. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, braucht es neben einer einheitlichen Personalbedarfsberechnung auch einheitliche qualitative Mindeststandards in den Pflege- und Betreuungseinrichtungen.“

„Bei dieser Kundgebung geht es darum, dass wir die Arbeitsbedingungen für die Pflege verbessern wollen, geht es darum, dass wir mehr Geld für die Pflege haben wollen und geht es darum, dass wir mehr Personal durch einen bundesweit gesetzlichen und einheitlichen Personalbedarfsschlüssel bekommen wollen“, so Christian Meidlinger, Vorsitzender der younion _ Die Daseinsgewerkschaft.

Ilse Fetik, Frauenvorsitzende der GPA-djp, zu den TeilnehmerInnen: „Niemand von euch arbeitet in diesem Beruf in der Erwartung reich werden zu können. Ihr stellt Euch in den Dienst der Menschen, die Hilfe brauchen! Dennoch wird diesem Beruf viel zu wenig gesellschaftliche Wertschätzung entgegengebracht. Das drückt sich leider auch in der Bezahlung aus. Und in unserem privaten Bereich der Pflege arbeiten – groß teils Teilzeitbeschäftigte, vor allem die Frauen. Niedrige Einkommen führen zu noch niedrigeren Pensionen. Damit ist es nicht nur heute oft zu wenig Geld für ein selbstbestimmtes Leben, sondern ist dann auch noch Altersarmut  „vorprogrammiert“, von der frau vielleicht dann kaum die Miete zahlen können wird.“

„Die Belastungen für Pflegekräfte in Krankenhäusern, Pflegeheimen und in der mobilen Pflege steigen ständig. Es ist höchste Zeit, die Situation der Betroffenen deutlich zu verbessern. Dazu braucht es eine bundesweit einheitliche Personalbedarfsberechnung, die keine Schummeleien zulässt“, fordert der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft vida, Willibald Steinkellner: „Die Personalbedarfsberechnung muss gesetzlich verankert werden. Sie soll allen Betreibern von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen die Mindestanzahl und die Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zwingend vorschreiben. Nur so können wir Mindeststandards und faire Arbeitsbedingungen sicherstellen.“

Neben der Demonstration in Wien, gibt es in Innsbruck eine Solidaritätsveranstaltung, bei der sich Kolleginnen und Kollegen aus dem Westen versammeln und die Demo in Wien unterstützen.