KV-Verhandlungen Sozialwirtschaft
Am 27. November 2017 haben die Kollektivvertragsverhandlungen für mehr als 100.000 Beschäftigte im privaten Gesundheits- und Sozialbereich mit der Übergabe der Forderungen begonnen. Die Gewerkschaften vida und GPA-djp fordern von den Arbeitgebern der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) eine deutliche Erhöhung der Einkommen. Gleichzeitig besteht weiter die Forderung nach einer Verankerung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich, daneben soll der Mehrarbeitszuschlag bereits aber der ersten Stunde ausbezahlt werden.
Alle profitieren von kürzeren Arbeitszeiten
Im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung der Gewerkschaften mit den Arbeitgebern haben auch Experten bestätigt, dass eine Arbeitszeitverkürzung im Gesundheitsbereich nicht nur ein Wunsch der Beschäftigten ist, sondern auch nachweislich einen positiven Effekt auf die Gesundheit und somit auf Fehlzeiten durch Krankenstände hätte und sich auch volkswirtschaftlich positiv auswirken würde. Kürzere Arbeitszeiten haben auch für die zu Betreuenden positive Auswirkungen. Eine Reduktion der Arbeitszeit darf jedoch nicht zu einer Verdichtung der Arbeitszeit führen. Der Arbeitsdruck ist in diesem Bereich schon jetzt enorm hoch. Daher ist nicht nur ein voller Lohnausgleich, sondern auch ein voller Personalausgleich sehr wichtig. Durch die Verkürzung der Vollzeit könnte Arbeit umverteilt und Teilzeitbeschäftigte, die länger arbeiten wollen, können ihre Arbeitszeit aufstocken.
"Wir bekräftigen unsere Forderung, dass sich die erweiterten Kompetenzen, die sich durch die Novelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG-) für die Berufsgruppen PflegeassistentInnen, PflegefachassistentInnen, Diplomierte Gesundheits- und KrankenpflegerIn und für FachsozialbetreuerInnen und für Dipl. SozialbetreuerInnen ergeben, auch in der Bezahlung niederschlagen müssen", sagt Michaela Guglberger, vida-Fachbereichssekretärin für Soziale Dienste.
Die nächsten Verhandlungsrunden finden am 7.Dezember 2017 und 11. Jänner 2018 statt.