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Gewerkschaft vida: Lächerliche Vorwürfe von ÖHV und NEOS

vida-Tusch: „Gemeinsam an Lösungen arbeiten statt ganze Branche krankjammern!“

Als „übliche und schon bekannte Jammerei“ bewertet Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus in der Gewerkschaft vida, die heutigen Aussagen der Österreichischen Hoteliervereinigung und des Wirtschaftssprechers der NEOS, Sepp Schellhorn im Rahmen einer Pressekonferenz. „Es ist lächerlich, der Gewerkschaft zu unterstellen, wir würden dringend benötigten MitarbeiterInnen den Zutritt zum Arbeitsmarkt verbieten. Die Festlegung des Kontingentes entsteht auf solider sozialpartnerschaftlicher Basis, zu der in bewährter österreichischer Tradition der Bundesminister beide Sozialpartner, also die Gewerkschaft und die Wirtschaft, an einen Tisch holt. Gemeinsam entstehen dann tragfähige Kompromisse. Mitnichten verordnet der Sozialminister etwas eigenmächtig. Gewerkschaft und Wirtschaft haben sich dazu bekannt, dass eine Reduktion des Kontingents für Saisonniers, auch aufgrund der arbeitsmarktpolitischen Situation, notwendig ist. Davon, dass die Wirtschaft unsere Vorschläge akzeptieren muss, da sonst Stillstand herrschen würde, kann keine Rede sein“, stellt Tusch klar.

Bessere Ausbildung – mehr Fachkräfte

„Ja, das Kontingent ist ein überholtes System. Es stammt aus Zeiten lange vor einem EU-Beitritt Österreichs und hätte mit dem Fall der Arbeitnehmerfreizügigkeit auslaufen können. Wir brauchen es nicht mehr. Der Weg, den die Wirtschaftsvertreter zeichnen, ist richtig und notwendig. Auch der Tourismus muss lernen und akzeptieren, dass es in den nächsten Jahren ohne Kontingente gehen muss“, ergänzt der vida-Gewerkschafter. Seit Jahren warnt die Gewerkschaft vida vor einem Fachkräftemangel: „Seit Jahren legen wir auch die gleichen Rezepte vor, damit die Branche nicht ständig händeringend nach Beschäftigten suchen muss: Es geht um Ausbildung, qualitative Ausbildung. Es geht darum, dass wir auch in die Zukunft investieren müssen. Wer Ausbildung ernst nimmt, der wird Fachkräfte ernten, die mit Elan und Enthusiasmus ihrem Job nachgehen!“

Die Tourismusbranche ist zudem gefordert, am System etwas zu ändern. Die Beschäftigten vergleichen ihre Bedingungen mit anderen, das heißt zum Beispiel: Sechs Tage die Woche arbeiten ist nicht mehr attraktiv. „Die heimischen Hoteliers wissen, dass die Arbeitsbedingungen endlich spürbar besser werden müssen, um wieder mehr Menschen für die Branche zu begeistern. Die Beschäftigten verdienen Anerkennung und Wertschätzung, auch finanziell. Gelingt es der Branche ihr negatives Image abzulegen, dann werden auch die Zeiten, in denen Betriebe verzweifelt nach MitarbeiterInnen suchen, vorbei sein“, ist Tusch überzeugt. Das geforderte Nachschärfen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte ist für Tusch dann ein Thema, wenn das Potential am Arbeitsmarkt und Ausbildungssektor ausgeschöpft ist: „Noch einmal: Wenn die Branche in Sachen Attraktivität endlich einige Gänge höher schaltet, dann kann dieser Bedarf auch so gedeckt werden!“

Neues Gesprächsangebot

Abschließend erneuert Tusch seine Einladung zu einem Tourismusgipfel: „Die Branche muss endlich erkennen, woran es krankt. Die Symptome kennen wir ohnehin seit Jahren. Jetzt können wir gemeinsam einen Befund erstellen und mit vereinten Kräften an der Genesung der Branche arbeiten.“

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