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Protestveranstaltung

RetterInnen nicht im Regen stehen lassen.

35 der 140 SanitäterInnen des Wiener Roten Kreuzes werden mit August gekündigt. Mit dem Betriebsrat wurde ein umfangreicher Sozialplan entwickelt. „Angesichts der jüngsten Kündigungswelle beim Roten Kreuz in Wien sowie dem Kaputtsparen bei sämtlichen anderen Blaulichtorganisationen können und wollen wir nicht mehr tatenlos zusehen“, so Helmut Gruber, Vorsitzender der vida Wien. Gruber kündigt für Dienstag, den 25. Juli 2017, eine Protestveranstaltung in der ÖGB-Zentrale in Wien an: „Dabei wollen wir die Beschäftigten sämtlicher Blaulichtorganisationen in Wien über die weiteren Schritte abstimmen lassen! Wir werden auch vor Kampfmaßnahmen nicht zurückschrecken!“

Lebensgefährlicher Tausch

Das Spardiktat gefährdet laut Gruber den qualifizierten Krankentransport. Dem Gesetz entsprechend bestens ausgebildete RettungssanitäterInnen werden aus Kostengründen immer öfter gegen unqualifizierte FahrerInnen getauscht. Statt ausgebildeter ExpertInnen stehen den PatientInnen damit oft Beschäftigte aus Taxi- oder Mietwagenunternehmen zur Seite. Dieser Tausch kann lebensgefährlich sein. Im Vordergrund müssen Qualifikation und Ausbildung und nicht finanzieller Wettbewerb stehen, so Gruber: „Die Gewerkschaft vida sieht keinen Gegner in den Non-Profit-Organisationen, aber die Beschäftigten und freiwilligen Helfer, die tagtäglich beste Arbeit leisten und etwa auch während der Flüchtlingskrise im Rampenlicht standen, werden jetzt, wo sie selbst in einer Notsituation sind, im Regen stehen gelassen! Damals hat die zuständige Innenministerin die Beschäftigten gelobt und in die Auslage gestellt, heute hört man aus dem Innenministerium zur aktuellen Dramatik kein Wort. Gerade diese Organisationen waren und sind in der Betreuung der Flüchtlinge enorm wichtig.“

Probleme seit Jahren bekannt

„Lediglich die Wiener Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger setzte ein Zeichen und hat alle Beteiligten zu Gesprächen eingeladen, um eine Lösung herbeizuführen. Sie hat signalisiert, dass sie mit uns zusammenarbeiten will“, betont Gruber. Auch die Gewerkschaft vida hat in der Vergangenheit immer wieder auf dieses Problem aufmerksam gemacht, so Gruber: „Seit über zwei Jahren warnen wir vor Arbeitsplatzverlusten bei den Blaulichtorganisationen. Niemand braucht jetzt überrascht sein, wenn bestmögliche Versorgung in der derzeitigen Situation nicht mehr gewährleistet scheint. Mit Personalabbaumaßnahmen und Sozialplänen wurde auch schon beim Samariterbund Wien sowie dem Grünen Kreuz Wien begonnen.“ Der Gewerkschafter fordert daher auch die Verantwortlichen der genannten Organisationen auf, „in die Gänge zu kommen und aktiv und konstruktiv an einer Lösung mitzuarbeiten!“

Dramatischer Rückgang bei Krankentransporten

Alleine 2013 bis 2016 ist die Zahl der Krankentransporte in Wien von 265.000 auf 180.000 gesunken. Das entspricht einem Rückgang von rund 32 Prozent. Dieser massive Auftragsrückgang bedeutet für die betroffenen Organisationen, dass bei Großereignissen (z.B. Massenunfall auf der Tangente) notwendige Ressourcen (sprich: genügend Personal und Fahrzeuge) aufgrund von Kürzungen nicht mehr zur Verfügung stehen. „Wollen wir wirklich, dass renommierte Unternehmen tatsächlich zusperren bzw. diese Dienste nicht mehr anbieten können?“, so Gruber. 

 

 

 

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